1) Wie kam’s zur Gründung dieser neuen Band?
Wir hatten während der Pandemie einfach Zeit, richtig viel Zeit und Muße. Stefan Adler (Schlagzeug, TANA NILE) und ich nahmen, vor allem in den Wintermonaten der vergangenen zwei/drei Jahre, über ein Dutzend eigener Songs auf, ohne großes Ziel. Alle Formationen, bei denen wir spielen, lagen lockdown mäßig auf Eis, man wusste nicht, wie es wieder weitergehen würde. Vor eineinhalb Jahren, im Herbst 2021, reifte bei einem Bierchen vor dem Proberaum die Idee, das Songmaterial mit einer neuen Formation auf die Bühne zu bringen. Wir riefen umgehend Thomas Stampka, Christian Maier und Yankee Meier an. Wir kennen uns seit langem auch aus gemeinsamen Bandprojekten, alle sagten spontan zu. Wir trafen uns im Steidle Wirt. Tenor war, warum nicht. Schon ging’s los im Proberaum. Der Name Holy Crap! war erst nur Arbeitstitel. Nach einigen Rückschlägen im vergangenen Jahr behielten wir ihn. Ist ja auch nicht unpassend bei der Weltlage.
2) Ihr habt in der Mälze in einer Session vier Songs eingespielt – das ist Musik, tief verwurzelt in der Tradition der späten 60er und 70er Jahre und doch irgendwie zeitlos. Wieso dieser Sound?
Wir sind mit diesem Sound groß geworden, das steckt so tief in einem drin. Letztlich fasst es aktuell der Oberbegriff Americana wohl recht treffend zusammen. Elektrische und akustische Gitarre, Piano, Hammond, gerne auch Akkordeon, Bass und Schlagzeug. Nichts Spektakuläres. Die ganze Bandbreite von Southern Shuffle, Cajun, Blues, Country und Rock‘ n‘ Roll sowieso. Wir sind große Anhänger von John Hiatt, Tom Petty, J.J. Cale, den Stones der frühen 70er Jahre, Los Lobos, Steve Earle, der großen Allman Brothers Band, auch Wilco undundund…
Auf die Idee zur Live-Aufnahme auf der Clubbühne der Mälze kamen wir, weil mit Michael Straube ein ungemein kompetenter und sympathischer Studiobetreiber vor Ort war, der dies alles koordinierte. Wir spielten an einem Abend jeden der vier Songs dreimal hintereinander live ein und wählten anschließend die beste Version für eine Videoveröffentlichung aus. Vorab wurde die Bühne etwas dekoriert, Fotos geschossen, fertig. Mit einer reinen Studioaufnahme hätte sich die Sache eventuell zu sehr verkünstelt und in die Länge gezogen. So ist das Ergebnis nicht perfekt, aber genauso klingen wir, nicht mehr, nicht weniger.
3) Du wirst auf der Homepage als „Songschreiber“ aufgeführt, haben die anderen Mitmusiker kein Interesse daran, oder was ist der Grund dafür?
Hat sich so ergeben. Am Anfang stellten Stefan und ich unsere vorproduzierten Demos der Band vor, und sie meinten, das ist gut so, das spielen wir. Grundsätzlich komme ich mit einer Songidee, teils schon mit fertigem Text, im Proberaum an. Gemeinsam mit Stefan nehmen wir diese in unserem first-take Mehrspurverfahren zu zweit auf. Stefan erstellt anschließend einen Roughmix und wir lassen das Stück erst einmal eine Weile ruhen. Bei einer späteren Abhöre stellt sich meistens raus, ob’s was taugt. Falls ja, setze ich mich mit Thomas Stampka zusammen und wir überlegen, wer den Song hinsichtlich Tonlage und Stimmung singen sollte. Dann kommen wieder alle zusammen, um die Arrangements, Soli etc. auszuarbeiten, bis das Stück fertig ist. Mittlerweile sind es gut 16 Songs, das reicht für den Start.
4) Was sind die Pläne für die nächste Zukunft? Wird es ein Album mit Holy Crap!-Songs geben?
Ein Album ist nicht geplant. Wir wollen nun vor allem live loslegen und sehen ob und wie die ganze Sache läuft. Letztlich geht es um die Livedarbietung. Die Spannung ist nach über einem Jahr Vorbereitung recht hoch. Bereits vereinbart sind neben unserem Debüt im Haus 111 (Landau a.,d.,Isar) am 5. Mai und am Tag darauf in Regensburg (siehe unten) u. a. Auftritte beim Regensburger Bürgerfest, Bühne Andreasstadel, im November in der Mälze (9.11.) und im Raven (10.11.) in Straubing. Wir hätten also noch Termine frei (Schmunzel).
5) Am 6. Mai gibt’s die Regensburger Live-Premiere der Band in der Gaststätte des Freier TuS. Was dürfen die Besucher erwarten?
Wir bestreiten den Abend gemeinsam mit der wunderbaren Regensburger Formation „Diamond Dogs“ um Uli Dirscherl und Philipp Starzinger. Als Trio beschreiben sie ihren Sound mit „Country Noir“ seit Jahren unterwegs mit ebenfalls durchweg selbst geschriebenen Songs, angelehnt an die 50er/60er Jahre. Wir werden jeweils etwa eine Stunde zum Besten geben. Hinzu kommt das 60er Jahre Flair der Gaststätte beim Freier T.u.S. an der Schillerwiese im Stadtwesten. Es ist angerichtet.
Für das Konzert am 6. Mai verlosen wir 2 Freikarten. Wer die gewinnen will, mailt bis spätestens 1. Mai an info@er-em-online.de