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Last Tango

Esperanto

Das Album für den Januar 2024 in der Reihe „from the vaults“

Das Album für den Januar 2024 ist vor fast fünf Jahrzehnten erschienen, und zuletzt 2001 als CD wieder veröffentlicht worden! Hubert Geue hat dieses Album jetzt wieder zum Vorschein gebracht.

ESPERANTO war eine nicht sehr bekannte Band englischer und europäischer Musiker, die 1973 ihr erstes – durchaus hörenswertes – Progrock-Album herausbrachten. 1974 folgte „Danse Macabre“, das noch einen Tick ausgefeilter und trickreicher war. Dann kam 1975 „Last Tango“. Und ja, es war leider der letzte Tango dieser Band, ihr letztes Werk – aber was für eines! Es beginnt mit der besten und interessantesten Version von „Eleanor Rigby“ die ich je gehört habe, ein fast achtminütiges Remake des Beatles-Klassikers, das mit überraschenden Wendungen, der faszinierenden Stimme von Brigette Du Doit, virtuosen „Teufelsgeigen“ und knackigen Breaks überrascht und überzeugt. Auch die anderen Songs lassen nicht nach, auf „Last Tango“ findet man keinen Filler, kein schwaches Stück. Das rhythmisch treibende „Painted Lady“ ist durchaus tanzbar, und „The Rape“ nimmt einen mit auf eine 12minütige schweißtreibende und abwechslungsreiche klingende Reise. Mit dabei übrigens Keith Christmas, der in der Sammlerszene mit einigen gesuchten und hervorragenden Psychedelic-Folk-Perlen überzeugen konnte und auf „Space Oddity“ von David Bowie-LP Gitarre spielt. Wer auf komplexen progressiven Rock á la GENTLE GIANT oder frühen GENESIS steht, kann „Last Tango“ unbesehen bzw. ungehört kaufen, denn diese Platte ist eines der interessantesten musikalischen Meisterwerke der Rock-Historie, eine der favorisierten 20 Herzens-Scheiben für die vielzitierte einsame Insel. Und bekommt von mir sieben Sterne – Höchstwertung! (A&M) HuGe