Apropos erinnern: Kennt noch jemand die psychedelische Folk-Rock-Truppe, The Coral? Die machten ein paar ganz gute, ja sehr gute Platten, einer ihrer Songschreiber und Gitarristen hieß Bill Ryder-Jones (so heißen eigentlich Literaten) und der legt jetzt, am Beginn des neuen Jahres, bereits ein Album für die Jahresbestenlisten vor. “Iechyd Da” heißt das Prachtstück und es ist vor allem eines: prächtig. Und mächtig, opulent, verspielt, barock, euphorisch, irrlichtern leuchtend am Pop-Horizont. Kinder-Chöre jubilieren, Streicher und Bläser tragen dick auf, die Keyboards legen einen dichten Schleier, Grand Piano, gedoppelte Akustik-Gitarren und einen Sänger, nein Crooner, der zu den besten seiner Zunft zählt, der ebenso zärteln wie kräftig fauchen kann. Stellen Sie sich eine Mischung aus Rufus Wainwright, den neu orchestrierten Platten vom Moby, Lloyd Cole, der Arrangements-Kunst eines Sufjan Stevens und der grandiosen Lässigkeit von Divine Comedy vor. Ryder-Jones Album mag vielleicht eklektisch klingen, aber wenn dann klaut er das Beste der Besten und macht was Eigenes daraus. Wir sind ehrlich begeistert! (Domino) HuSch ******
******* = genial / ****** = phänomenal / ***** = optimal / **** = normal / *** = trivial / ** = banal / * = katastrophal