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Fünf Fragen an … Tilo George Copperfield

Im Sommer veröffentlicht der Oberpfälzer Musiker sein neues Album „Steppenwolf“

Elf Alben in sieben Jahren – das kann sich hören lassen!

Mit 3 Dayz Whizkey wurde er bekannt, inzwischen rockt er mit seiner Electric Band – der Sänger & Gitarrist T.G. Copperfield aus der Oberpfalz. Nachdem er Anfang 2017 sein erstes selbst betiteltes Solo-Album „Copperfield“ veröffentlicht hat, kommt im Juli mit „Steppenwolf“ ein neuer Longplayer – bereits Album #11. Zuletzt erschien „Out in the desert“ im Mai 2023, eine Zusammenarbeit mit Ben Forrester. Elf Alben in sieben Jahren – das kann sich hören lassen, T.G. ist eben ein echter „worcaholic“.

1) Innerhalb von 14 Monaten zwei Alben zu veröffentlichen, das schaffen nur wenige Musiker. Und das ist ja nicht das erste Mal bei dir. Wie schaffst du das?

Der kreative Part kommt ganz von alleine, weil ich es einfach liebe, Songs zu schreiben. Das macht mir einfach soviel Spaß, dass das bei mir nie gezwungen oder zur Pflicht wird. Da ich also permanent an neuem Material rumbastle, habe ich dann automatisch wieder irgendwann genug Stoff für ein neues Album. Organisatorisch klappt das so gut, weil ich einfach mit grandiosen Leuten zusammenarbeite, von denen jeder einfach so gut ist, dass ich mir um viele Sachen gar keine Gedanken machen muss. Ich mache das ja nicht alleine, sondern da greifen viele wichtige Zahnräder ineinander, ohne die das nicht möglich wäre. Dann hält mir auch meine Frau immer den Rücken frei und das ist ganz wichtig für mich, dass ich diesen zusätzlichen Rückhalt habe.

2) Zwischen „Out in the desert“ und „Steppenwolf“ gibt’s ja einige Unterschiede. Zum Beispiel bei der Produktion oder der Besetzung. Wie siehst du das selbst?

Da hast du vollkommen recht. Ich möchte mich ja nicht ständig wiederholen und den Fans ein bisschen Abwechslung bieten. Bei 11 Alben ist mir das mittlerweile ganz gut gelungen, weil jedes Ding da sein eigener Kosmos ist. Bei „Out In The Desert“ hatte ich ja sehr viel der E-Gitarren Ben Forrester überlassen und deshalb lebt das Werk auch viel von diesem Einfluss. Die Produktion war hauptsächlich im Studio und wir haben uns die Aufnahmen zugeschickt und separat bearbeitet. Nun wollte ich beim neuen Album genau das Gegenteil machen und habe den Ansatz gewählt, eine komplette Live-Aufnahme im Studio zu machen. Und das so schnell und direkt wie möglich. Das Ergebnis „Steppenwolf“ ist damit in nur 15 Stunden über zwei Tage entstanden und wir hatten uns auch nur einmal an einem Nachmittag zu einer Arrangement-Session getroffen. Selbst den Gesang haben wir soweit wie möglich gleich live mitgeschnitten, während wir die Songs gespielt haben. Das ist vor allem als Sänger und Gitarrist eine ganz schöne Aufgabe, aber ich wollte einfach, dass es ein bisschen diesen Neil Young „Harvest“ Flair bekommt, da es sich weitgehend um akustische Stücke handelt. Die Besetzung ist auch anders als beim Vorgänger Album. Air Hofmann (drums) und Claus Bächer (Keys) von meiner Electric Band und Acoustic Trio waren an Bord und als Bassist war diesmal Alexander „Schotti“ Schott mit dabei, den viele vielleicht von der Thrash Metalband „Antipeewee“ kennen. Er hat bei uns im letzten Jahr schon ein paarmal mitgespielt deshalb waren wir schon ganz gut eingegrooved.

3) „Steppenwolf“ orientiert sich an der Romanvorlage von Hermann Hesse. Wie bist du darauf gekommen?

Lyrisch geht es in den Songs um innere Zerrissenheit, wie auch beim Hauptprotagonisten in Hesses Roman. Ich hatte diese acht Songs und bin schon immer ein großer Hesse-Fan gewesen. Ich habe alles von ihm gelesen, manche Sachen mehrfach. „Steppenwolf“ hat mich vielleicht unterbewusst über die Jahre immer ein wenig beeinflusst und in den Songs, die ich zusammengestellt habe für das Album hat alles plötzlich Sinn ergeben.

4) Du spielst mit der Electric Band, dann mal im Akustik Trio oder auch Solo, arbeitest auch mit verschiedenen Musikern zusammen. Wieso und was ist da noch zu erwarten?

Wir haben vor allem mit unserem Acoustic Trio im letzten Jahr ein sehr cooles Programm zusammengestellt, das viele Sachen aus meinem Backkatalog enthält, die sonst nicht im Electric Set auftauchen. Das macht sehr viel Spaß und kommt auch super an beim Publikum. Das werden wir auch in Zukunft öfter live präsentieren, vor allem im Zuge der Veröffentlichung von „Steppenwolf“. Ansonsten kenne ich mittlerweile sehr viele Musiker:innen in der Szene und es haben sich über die Jahre weltweit Freundschaften entwickelt, die vielleicht mal zu einer Kooperation führen können. Aber meistens läuft das bei mir immer ganz spontan, wenn die Sterne gerade gut stehen.

5) Was können wir als nächstes von T.G.Copperfield erwarten –gibt es beispielsweise auch wieder mal Aktivitäten mit 3 Dayz Whizkey, mit denen ja alles begann?

3 Dayz Whizkey ist derzeit im Dornröschenschlaf. Aber sag niemals nie. Ansonsten werde ich natürlich weiter mit meinem Soloprojekt unterwegs sein. Wir sind jetzt dann zwei Wochen auf Tour in Tschechien mit einem Abstecher nach Wien und dann geht es Schritt für Schritt weiter mit neuer Musik und vielen Livekonzerten.