Ein Jahrzehnt nach seiner letzten Scheibe „Give ‘em Hell“ gibt es endlich neue Musik des ehemaligen Skid Row Sängers Sebastian Bach mit Album # 5 oder 6 (je nach Sichtweise, ob man „Bach 2: Basics“ von 2001 dazuzählen soll) „Child within the Man“ auf Frontiers Records. Die Produktion ist hier sehr gelungen, was vermutlich am Produzenten Michael „Elvis“ Baskette liegt, der bereits Scheiben von Slash, Alter Bridge oder Mammoth VH veredelt hat. Gesanglich präsentiert sich Bach in top Form (ob da im Studio nachgeholfen wurde kann ich nicht beurteilen) sowohl bei den knackigen, eher moderneren Nummern, die mich an SIXX:AM erinnern, wie das Einstiegsdoppel „Everbody bleeds“ bzw. „Freedom“ oder dem derben „Hard Darkness“ mit harten, rauen Vocals, oder auch mal eher soft bei den melodischen oder balladesken Nummer wie „Hold on to the Dream“, „Future of Youth“ (mit schönen Keyboardparts) oder der Halb-Ballade „To Live again“. Die Band ist richtig gut eingespielt was bei Könnern wie Todd Kerns am Bass (normal bei Slash in der Band), Jeremy Colson an den Drums (Steve Vai Band) bzw. Langzeitgitarrist Devin Bronson normal sein sollte. Wobei bei den Gitarrensoli gibt es doch ein paar qualitative Unterschiede zu hören, was vermutlich an den Gästen liegen dürfte. So ist das Soli beim Guns ‘n Roses Gedächtnistrack „F.U.“ von besonderer Güte, gibt sich hier doch – nein nicht Slash – Steve Stevens von Billy Idol die Ehre. Ebenfalls exquisit fällt sie u.a. noch beim bereits erwähnten „Future of Youth“ (dank Labelkollegin Orianthi“) bzw. „Freedom“ (mit John 5 von jetzt Mötley Crüe, früher Slipknot) aus. Die Scheibe hat keinerlei Stinker an Bord und verdient sich somit sechs Sterne. Ob er das wie bereits erwähnt live noch so gut rüber bringt und somit vielleicht doch eine Reunion mit Skid Row vor der Tür steht, weiß ich nicht. Aber auf Platte ist das 45 Minuten lang echt famos und einen Kauftipp wert. (Frontiers) HJH
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