Das Debüt „Vanishing Point“ der mir bis dato unbekannten (wie passend) US Band Unknown kommt nun Dank Andreas „Neudi“ Neuderth via ZYX/Golden Core am 21. Juni knapp zwei Jahre nach der digital only-Veröffentlichung auf Bandcamp (und wohl einer Miniauflage selbstgebrannter CDs direkt von der Band) zumindest auf Platte zu einer physikalischen Veröffentlichung. Die knapp 33 Minuten lange (oder kurz, da zwei Minuten für das Intro „Prelude“ noch wegfallen) sollte allen Fans von Epic/Power/Thrash Metal mit etwas NWOBH Einfluss gefallen. Mich erinnert das Ganze dann teilweise an eine Mischung von frühen Iron Maiden („Mission No. 84“), Onslaught zur „In Search of Sanity“ Phase („The Bastard King“), Jag Panzer oder Manilla Road bei den eher langen Songs, oder auch mal nach Agent Steele („Where Men find Glory“) und das alles zusammengehalten von einem eigentlich guten Sänger mit gefühlvollen Vocals, wo mich persönlich dann nur diese Thrashmetal Einschübe bei „The Bastard King“ bzw. „Fury“ stören, da sie für mich irgendwie nicht gut harmonieren. Die Produktion ist gut, der „Star“ der Band sind die wahrlich famosen Gitarrensoli (leider fehlt im Promozettel jeglicher Hinweis, wie die einzelnen Musikanten heißen und wer welches Instrument spielt = unklar, ob ein oder zwei Gitarren hier ein Feuerwerk abbrennen), aber auch die Drums und der immer wieder gut vernehmbare Bass lassen aufhorchen. Hier klingt alles noch schön natürlich. Meine Highlights der Scheibe wären der Titelsong mit seinen immer wieder eingeschobenen ruhigen Parts mit epischen Manilla Road Anleihen, das über sieben Minuten lange „The Prophet’s Hair“, das zwei Minuten lang eine Akustikballade antäuscht, nur um dann in einen epischen Power Metal Song zu mutieren mit extra langen Gitarrensoloparts und Akustikoutro, sowie die wunderbare Ballade „Road of Light“ zum Abschluss, wo ich erst dachte hier wäre ein Linkin‘ Park Song als Cover drauf so gefühlvoll und von der Stimmlage her Chester Bennington ähnlich wird hier gesungen. Nur die hier famose Gitarrenarbeit im Mittelteil lehrt einen dann Besseres, denn sowas gab es leider nicht bei Linkin‘ Park. Unterm Strich eine starke „Neuveröffentlichung“ für alle Plattenkäufer, die sich diese fünfeinhalb Sterne Scheibe ins Regal stellen sollten. Bei mir bleibt sie leider außen vor, da ich nur CDs kaufe. Alle anderen, die sich noch unsicher sind, ob man doch recht viel Geld für eine „neue“ Band ausgeben soll, können sich die komplette Scheibe ja bei YouTube im offiziellen Channel der Band vorher mal anhören. Es lohnt sich wirklich, auch wenn das Cover echt gruselig ausgefallen ist. Aber man hört ja die Musik an und nicht das Cover. (ZXY/Golden Core) HJH

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