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The Hooters

Kritik zum Konzert am 29. Juni auf dem „Airport“-Gelände in Obertraubling

Tolle Show!

Dass man auch mit über 70 Jahren noch rocken kann, dass manch junger Band die Augen tropfen, und das zu einem wahrlich günstigen Eintritt von unter 60 Euro, bewiesen die alten Rockrecken von The Hooters am 29. Juni beim Open Air Auftritt in Obertraubling eindrucksvoll. 130 Minuten lang ackerte man sich mit einer Spielfreude und Spass in den Backen durch ein aus 25 Songs bestehendes Set aus alten Gassenhauern, die auch nach gut 40 Jahren noch jung im Ohr sind („And she danced“, „All you Zombies“, „Give the Music Back“, „Karla with a K“, „Johnny B.“ usw.) fremden Cover Songs („The Boys of Summer“, „500 Miles“), eigenen Cover Songs von Liedern, die für andere Künstler geschrieben wurden („One of us“ bzw. „Time after Time“) und auch vier neuen Songs aus dem aktuellen 2023er Album „Rocking and Swing“, die zwar nicht ganz so enthusiastisch von den gut 1000 Zuschauer aufgenommen wurden, aber zum einen bewiesen, dass es die Band noch immer drauf hat, aber zum anderen, wo die eigentlichen Roots herstammen. Ska, Reggae und etwas Rock geben hier den Ton an: „Brother don’t you walk away“ (in der Rockversion auf „ZigZag“) mutiert hier zum ‚Jimmy Cliff trifft auf Bob Marley‘-Track, das instrumentale „Pete Rose“ mit Eric Bazilian am Saxofon könnte so auch auf einer der frühen Madness Scheiben enthalten sein. Mir hat es gefallen, auch wenn es schon sehr gewöhnungsbedürftige Songs sind. Generell entsprach die Setlist zum Großteil der vom 2022er Konzert auf dem Piazza Festival in Regensburg. Mir schien es aber so, als ob Eric dieses Mal besser bei Stimme gewesen ist als damals. Beeindruckend ist es allemal aus welchem Songpool man schöpfen kann, wie leicht es die Band schafft, das textsichere Publikum mitzunehmen, wie gut alle harmonieren und wie unfassbar gut alle an ihren Instrumenten sind bzw. was sie alles spielen können (Blockflöte, Melodica, Saxofon, Mundharmonika usw.). Ich bin begeistert und hab somit auch mein viertes Konzert der Band genossen. Die ganze Setlist gibt es bei setlist.fm, wen es interessiert. (HJH)