altemaelze

Mercy

Torgeir Waldemar

Musik – aufs Wesentliche reduziert

Torgeir Waldemar, der Gitarrist von DEVIL & THE ALMIGHTY BLUES, veröffentlicht mit „Mercy“ ein weiteres Solo-Album und zeigt sich wieder von einer neuen Seite. Diese Vielseitigkeit wurde nie deutlicher als auf den Schwesteralben „Love (2020) und dem Nachfolger „Mercy“. Ersteres war ein grandioses Rock-Album mit Elementen zeitgenössischer klassischer Musik, mit unzähligen Gitarren-Spuren, Gesang und Effekten – make it big! Auf „Mercy“ verfolgt nun Torgeir Waldemar das Große im Kleinen. Mit nur zwei Musikern (dem Geiger und Songwriter Michael Barrett Donovan und Waldemars langjährigem musikalischen Partner Anders Møller) wurde es eingespielt. Mit „Mercy” will er die Unvollkommenheit feiern. Härte und Reibung sind die Schlüsselwörter, sowohl musikalisch als auch thematisch. Wo wir als Gesellschaft das Unbehagen scheuen und die Bequemlichkeit suchen, will er uns der Dunkelheit aussetzen – nicht wegen der Dunkelheit an sich, sondern weil sie uns schärft und uns hilft, mit dem Leben umzugehen. Die Basis von allem ist der Glaube an Menschlichkeit und Mitgefühl. Musikalisch erinnert die Platte an die Großen wie Townes van Zandt, Gene Clark und Neil Young. “Mercy” wurde auf analog auf Band aufgenommen, auf zwei Spuren und ohne Overdubs. Das kommt dem Klang des Raumes am nächsten. Es ist das totale Gegenteil des Vorgänger Albums “Love”, auf dem geschätzte 400 Tracks übereinander lagen – eine riesige Produktion mit vielen Schichten. Hier ist die Instrumentierung auf das Wesentliche reduziert. Das bringt große Songs, viel Americana Feeling, Country und beste Singer-Songwriter Qualitäten. (Jansen Records) P.Ro

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