Mit drei aufeinanderfolgenden Nummer-1-Alben in der Tasche („Now WHAT?!“ (2013), „inFinite“ (2017) und dem 2020er „Whoosh!“) präsentieren uns Deep Purple jetzt den Nachfolger mit neuen Songs, bei dem Gitarrist Simon McBride, der 2022 Steve Morse ersetzte, der damals aus persönlichen Gründen die Band verließ, sich erstmals auch ins Songwriting und die Studioaufnahmen einbringen konnte. In einem kürzlich geführten Interview über die klangliche Ausrichtung des neuen Longplayers teilte Gitarrist Simon McBride Einblicke und sagte:„Das neue Album wird widerspiegeln, was wir fünf gemeinsam im Proberaum erschaffen. Viele der Songs, wie ‚Portable Door‘, wurden in den ersten Sessions geschrieben und kamen buchstäblich in fünf oder zehn Minuten zusammen. Alles lief so einfach und natürlich ab.” Dazu betonte Frontmann Ian Gillan die organische Art des Songwritings und fügte hinzu: „Im Laufe der Geschichte von Deep Purple waren unsere besten Songs immer diejenigen, die in kürzester Zeit geschrieben wurden. Wir haben gespielt, was sich gut anfühlte, und Songs entwickelt, wie wir es immer getan haben.“ Dabei fasst der rätselhafte Albumtitel „=1“fasst die Philosophie der Band von Einheit inmitten von Komplexität zusammen und symbolisiert die Vorstellung, dass sich in einer immer komplexer werdenden Welt letztendlich alles auf eine einzige, vereinheitlichte Essenz reduzieren lässt. Alles summiert sich zu eins. Das verspricht ein Album, das tief mit ihrem über fünf Jahrzehnte währenden Hardrock-Erbe räsoniert. Erneut produziert von Bob Ezrin, fängt „=1“ den reinsten klassischen Deep Purple-Sound ein, ohne sich auf Nostalgie zu verlassen. Man höre nur in Stücke wie „Portable Door“, „Pictures of You“ oder „Lazy sod“ rein. Dieser neue Longplayer lässt Deep Purple so frisch und energiegeladen wie eh und je klingen, er verkörpert die Essenz und Haltung ihrer Inkarnation der 1970er Jahre möglicherweise mehr als jedes andere Album in jüngerer Zeit. Die 13 neuen Tracks überzeugen jedenfalls ausnahmslos. Vielleicht liegt es am neuen Gitarristen Simon McBride, der die Purple-DNA offensichtlich voll verinnerlicht hat. Oder an der erneut brillanten Produktion von Bob Ezrin. Dieses Album, das in verschiedensten Formaten veröffentlicht wird, macht absoluten Spaß! (earMUSIC) P.Ro
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