Begeben wir uns mal kurz in die „Niederungen“ des fröhlich dahingaloppierenden Hard-Rocks. Highly Suspect aus Massachusetts tragen die Bedenken ja schon im Namen, auf “As Above, So Below“ kommt es dann aber doch nicht so schlimm wie befürchtet. „Summertime Voodoo“ eröffnet mit herrlich wuchtigen Gitarren zu Purple´schen Orgelgetöse, um sich dann erstmal komplett zurückzunehmen. Und am Ende wird der Song gar zu einem klassischen Rock-Song, der jedem 70er-Album zur Zier gereichen würde. Die folgende „Suicide Machine“ verbreitet Krach, mit den „Plastic Boxes“ kehrt wieder etwas Nostalgie und Gelassenheit zurück und mit „Melatonie“ folgt die erste richtige Akustik-Ballade. Hier zeigt die Band um die Zwillinge Ryan und Rich Meyer, dass sie auch gefühlig-atmosphärische Töne anschlagen können, was übrigens bestens gelingt. Dass man auch zeitgemäßen Indie-Rock auf der Spur hat, demonstrieren das Nirwana-artige „Run For Your Death (More Pills)“ und „Champagne At Our Funeral“ und mit dem intensiven, über siebenminütigem „Then Mickey 2“ wagt man einen Blick in Richtung Shoegaze. Eher interessant denn suspekt, das Ganze. Wer auf Rockmusik steht, die sich nicht groß um gängige Konventionen schert und stattdessen den eigenen Instinkten folgt, ist bei Highly Suspect gut aufgehoben. (Atlantic/Warner) HuSch
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