altemaelze

As It Ever Was, So It Will Be Again

The Decemberists

Vereint wieder alle Stärken des Quintetts und ist nichts anderes als große Erzählkunst.

Von wegen breit angelegt: Da kommt der neue Longplayer (es ist sogar ein Doppel-Album!) der Decemberists genau richtig. Satte sechs Jahre hat man darauf warten müssen, doch was Colin Meloy und seine Kapelle, verstärkt um Produzent Tucker Martine und mit Gastauftritten von James Mercer von The Shins und Mike Mills von REM hier abliefert, ist einmal mehr eine Klasse für sich. Die ersten Stücke auf „As It Ever Was, So It Will Be Again“ klingen nicht nur wegen der Bläser und des Mariachi-Touchs nach einer anderen tadellosen Band, nämlich Calexico. „The Reapers“ kreuzt mit seiner psychedelischen Querflöte Irish-Folk mit dem Art-Pop der Canterbury-Scene, “William Fitzwilliam” führt uns dann wieder zurück nach Nashville, mit der minimalistischen Liebeserklärung „All I Want Is You“ sind wir dann beim puristischen Folk angelangt, „Born To The Morning“ weckt uns dann im Rock-Galopp mit Klimper-Klavier und Synthi-Kreischen. Wäre das nicht alles schon herrlich genug, gibt es am Ende mit „Joan In The Garden“ noch ein fast 20-minütiges, recht typisches Decemberists-Monster von einem Song (inklusive eines leider recht experimentell und kakophonisch geratenem Mittelteil), der 25 Jahre Kreativität in einem einzigen Lied zusammengefasst. Das Pendant zu Grateful Deads „Terrapin Station“ vielleicht, wobei man auch oft an die monumentalen Epen von Pink Floyd erinnert wird. Ein Wonnebrocken von einem Album! (Thirty Tigers) HuSch

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