altemaelze

James Bond

Kitty Solaris

Verbindet Singer-Songwriter-Stil mit Dreampop und Indie.

Wer jetzt am Strand liegt oder sich auf einem Gipfel wohlfühlt, sollte etwas Muse haben und sich mal ein paar ziemlich großartige Scheiben reinziehen. Viele davon laden zu einer Zeit-Reise ein, Urlaubs-Feeling ist also garantiert. Im September letzten Jahres war Kitty Solaris zu Gast in der „Sünde“ in Weiden. Vielleicht war ja einer der Leser beim Konzert. Damals galt es das Album, „Sunglasses“ zu promoten, jetzt legt die umtriebige Musikerin mit „James Bond“ (Broken Silence) nach. Warum James Bond, keine Ahnung. Man trifft auf dem Album zwar auf das Robert Palmer-Cover („Johnny And Marry“) und der war echt eine coole Socke. Man trifft auch auf den „Peace Train“, der nicht von Cat Stevens stammt und auch auf die „Heroes“, die nichts mit David Bowie zu tun haben, typische Soundtrack-Melodien sucht man jedoch vergebens. Kitty Solaris, die sich einst zwischen Patti Smith und Blondie angesiedelt hatte, ist weiterhin auf dem eher minimalistischen Elektro-Trip, der sich aber jetzt doch wieder mehr dem Indie-Pop der Velvet Underground-Schule hinwendet. Lieder wie „Spring Air“ sind schon fast Folk-verliebt in ihrer behäbigen Zartheit. Der nach der südamerikanischen Droge „Ayahuasca“ benannte Song, entfaltet, dank repetitivem Tribal-Sound, seine halluzinogene Wirkung auch ganz ohne die entspreche Substanz, das erwähnte Palmer-Cover wird auf Drum-Computer, ein paar Synthies und viel Hall reduziert. Kitty Solaris James Bond „Hommage“ gefällt besser als die Alben zuvor, zeigt die „Quen of Indie“, wie sie oft betitelt wird, auf ihrem neuen Album eine breitere stilistische Palette, die vom minimalistischen Elektro zu Indie-Pop reicht. (Solaris Empire/Broken Silence) HuSch

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