The Damned wurden nach ihrer Gründung im Jahr 1976 in London zu einer der erfolgreichsten und einflussreichsten Bands der britischen Punkrock-Szene der 70er Jahre. Ihre Debütsingle „New Rose“ (1976) gilt als die erste Punksingle, die jemals im Vereinigten Königreich veröffentlicht wurde. Während ihrer über 45-jährigen Karriere haben The Damned mit verschiedenen Musikstilen experimentiert und Elemente des Gothic Rock, der Psychedelia und des New Wave in ihren Sound einfließen lassen. Im Oktober 2020, mehr als 40 Jahre nachdem sich die Gründungsmitglieder getrennt hatten, kündigten The Damned eine Reihe von Reunion-Shows in der Originalbesetzung bestehend aus Dave Vanian (Gesang), Brian James (Gitarre), Captain Sensible (Bass) und Rat Scabies (Schlagzeug) an. Aufgrund der Pandemie waren sie jedoch gezwungen, die Shows auf das Jahr 2022 zu verschieben. Am 3. November 2022 trat die Originalbesetzung im ausverkauften O2 Apollo in Manchester, UK, auf und präsentierte ein energiegeladenes 21-Song-Set aus den ersten beiden 1977er Alben „Damned Damned Damned“ und „Music for Pleasure“, den einzigen Alben, auf denen alle vier Gründungsmitglieder vertreten sind. Natürlich sind die Gassenhauer „New Rose“ und „Neat Neat Neat“ mit dabei und zwei Covers „Help“ (Beatles!) und „The Last Time“ (Stones!), ansonsten werden die beiden ersten Alben so ziemlich komplett runtergerockt. Das ist alles schön urig und punkig, aber die meisten richtig guten Damned-Songs entstanden eigentlich erst später, als Captain Sensible vom Bass zur Gitarre wechselte und Brian James die Band in Richtung The Lords Of The New Church verließ. So ist der Großteil dieser alten Songs recht einfach gestrickt und wird ziemlich gleichförmig mit Gitarrenverstärker auf Zehn runtergeschrubbt. Für mich als alten Damned-Endorser ist dabei ein kleiner Wehmutstropfen, dass der gute alte Brian James ausgerechnet das Intro von „New Rose“ ziemlich verkackt. Tja, „die Zeit macht nur vor dem Teufel halt“ (Barry Ryan). Fazit: schön ist’s auf jeden Fall, dass die alten Herren hier noch mal vereint einen abrotzen, für Damned Neueinsteiger sind aber Platten wie „Machine Gun Etiquette“, „The Black Album“ oder das relativ neue „Grave Disorder“ deutlich empfehlenswerter!
Diese legendäre Reunion-Show wird am 13. September erstmals weltweit im Handel erhältlich sein. Die Show erscheint digital zum Download und Streaming und in allen traditionellen Shops als 180g Doppel-LP auf schwarzem Vinyl im Gatefold sowie als limitierte Doppel-CD+DVD Deluxe Edition, mit der kompletten Manchester-Show auf DVD und der Reunion-Show in Birmingham als exklusivem Audio-Bonus auf CD 2. (earMUSIC) aha
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