Dieses mittlerweile recht bekannte Black-Metal-Quartett aus Mühldorf am Inn entstand 2016 ursprünglich als Einmannprojekt des Sängers/Multi-Instrumentalisten P.G. und entwickelte sich nach und nach zu einer echten Band. Die Combo präsentiert ihre Musik mit von Tüchern verhüllten Gesichtern und benennt sich selbst nur mit Initialen. Nach „Unified in void“ (2018) und „The Redemptive End“ (2021) loten sie jetzt mit „Nadir“ erneut die Grenzen aus, die eines der härtesten Genres am Markt ausmachen und liefern ein düsteres Meisterwerk ab, das internationale Vergleiche nicht zu scheuen braucht. Die Band hatte im letzten Jahr das tragische Ableben eines Bandmitgliedes durchgemacht. Dies mag der Grund dafür sein, dass die harten Parts der sechs Tracks im Vergleich zum Vorgänger „The Rezeptive End“ noch härter und die mit Vocal-Samples verzierten ruhigeren Teile noch ein wenig melancholischer ausgefallen sind. GROZA präsentieren erneut einen Black-Metal-Geniestreich mit Songs, die zum Teil eine recht epische Länge besitzen, aber niemals ausufern und eindrücklich alle Facetten, jedes Quäntchen Dynamik und Spannungsbogen, welche das Genre hergeben eindrucksvoll nutzen. Auf höchstem technischen Niveaus liefern GROZA mit „Nadir“ im Gegensatz zum Titel keinen Tiefpunkt sondern eine wahrhaft dunkle Sternstunde. Unglaublich gut und nicht nur Genre-Fans ans Herz zu legen! Man höre nur in Tracks wie „Daffodils“ oder „Dysthymian Dreams“ rein. Für „Daffodils“ haben sich mit Mitgliedern von HARAKIRI FOR THE SKY und KARG übrigens namhafte Mitstreiter gefunden, um diesen Song ein aggressives und wenig dezentes Leben im Studio einzuhauchen. Die neuen Songs gibt’s sicher auch beim Auftritt am 24. August beim „Mosh“-Open Air auf dem L.A.-Gelände in Cham zu hören. Wer auf melodischen Black Metal steht, der dich immer tiefer in seinen Bann zieht, ist bei dieser Band genau richtig. Grandies! (AOP Records) H1
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