altemaelze

Wieder laut

Meike Koester

13 Songs voller Wärme, Farbe und Emotion

Meike Köster, ihres Zeichens Singer/Songwriterin aus Braunschweig, mit bereits vier Alben auf ihrem eigenen Label, veröffentlichte kürzlich mit „Wieder laut“ ihre fünfte Scheibe, die laut eigener Angabe rockiger und flotter ausfällt als die Vorgängerwerke. Mangels Kenntnis der Frühwerke kann ich das nicht beurteilen und zumindest der für meine Ohren leider extrem öde Einstieg „Bis zum Horizont“, der dahinschlurft wie die Zombies bei „Dawn of the Dead“ und den auch der nette Wah Wah-Gitarrenpart nicht rettet, zeugt eher vom Gegenteil. Zum Glück habe ich dann doch weitergelauscht, denn der 49 minütige Rest des sehr gut produzierten und hervorragend gesungenen Longplayers (Marke Judith Holfernes trifft auf Anna R) ist dann erheblich flotter unterwegs und überzeugt: Mal rockig, wie Lenny Kravitz beim „Tiger“, poppig in der Schnittmenge von Wir sind Helden, Rosenstolz und Silbermond ( „Wirres Monster“, „Voller Magie“ oder „Ich fang dich auf“ mit schönen Streichern) oder auch mal nachdenklich, besinnlich bei der sparsam instrumentierten Singer/Songwriter Ballade „Kommst du mit“, gerne mal auch mit klasse arrangierten Bläsern oder Saxofon untermalt wie beim Album Closer „Richtig wichtig“. In Summe eine Scheibe für den lauen Sommerabend auf der Veranda im Schaukelstuhl, ein Glas Rotwein in der Hand und die Musik genießen – die Band, die sie an Bord hat, versteht echt ihr Handwerk und über die gehaltvollen deutschen Texte nachdenken. Für Fans von u.a. Sarah Straub ein wohlfeiles Potpourri schöner Melodien, das von mir fünfeinhalb Sterne bekommt. Bei YouTube kann man sich im Zweifel ja mal umhören. (eve’s apple) HJH *****/*