altemaelze

Make it right

Steve Wynn

Das brandneue Soloalbum, das gleichzeitig mit seinen Memoiren erscheint – es ist ein Kommentar zwischen wörtlichem und metaphorischem Sinnieren – ein Dialog zwischen Memoirenschreiber und Musiker!

In den 80er-Jahren des letzten Jahrtausends begann für viele 60ies bzw. 70ies-Psychedelic-Fans ein Traum bzw. eine neues Erwachen: Es gab ein Psychedelic-Revival. Junge, neue wunderbare Psych-Bands schossen wie Pilze aus dem Boden und machten dem kühlen und mitunter klinischen New Wave-Sound der 80ies Konkurrenz. Da gab es schillernde Bands wie RAIN PARADE, DREAM SYNDICATE oder GREEN ON RED, um nur einige zu nennen. Mr. Wynn war Sänger, Gitarrist und Bandleader der US-Kultband DREAM SYNDICATE, die damals die Szene aufmischte und mit ihrem hypnotischen Drive sogar ein wenig an die legendären DOORS erinnerte. Nach der Trennung beschritt er Solopfade und veröffentlichte viele hörenswerte Scheiben. Und – er ist immer noch aktiv. Obwohl „Make It Right“ selbst nicht autobiografisch ist, beginnt es mit dem Song „Santa Monica“ – der Stadt und dem Boulevard, in dem Wynn geboren wurde – und endet mit der „Roosevelt Avenue“, der Hauptstraße des Queen’s-Viertels in New York City, das er heute sein Zuhause nennt. Nebenbei bemerkt: Die Scheibe enthält bemerkenswerte Beiträge von Mike Mills (R.E.M.), Vicki Peterson (The Bangles), Chris Schlarb (Psychic Temple), Emil Nikolaisen (Serena Maneesh), Linda Pitmon (The Baseball Project) und einer Reihe von Dutzenden weiteren. Steve beeindruckt immer noch durch sein ausgefeiltes Songwriting und mit seiner sonoren, samtigen Stimme. So klingt das Stück „What were you experienceing“ wie ein Outtake von VELVET UNDERGROUND mit Bowie oder Boz Scaggs als Sänger. Besinnlich-melancholische Balladen und Uptempo-Nummern halten sich die Waage, es kommt keine Langeweile auf. Gut so, möge Steve noch weiter in Clubs dieses Planeten unterwegs sein. Man kann wirklich – wenn auch grammatikalisch nicht ganz korrekt – sagen: „He makes it right“.  (Fire) HuGe

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