altemaelze

Avenge the fallen

Hammerfall

Starker Heavy-Sound mit Power Metal-Einflüssen

Wer von den Schweden Hammerfall nach über 30 Jahren Bandbestehen noch Experimente erwartet wenn ein neues Album erscheint, glaubt auch noch an den Weihnachtsmann. So bietet auch Album #13 „Avenge the Fallen“ wieder alles, was starken Heavy Metal mit leichten Power Metal-Einflüssen ausmacht und für die ich sie, zumindest, liebe. Ein Megagesang von Joacim Cans, coole hymnische Refrains und Background Chöre (u.a. von Thomas Vikström, John Bush oder auch Marc Lopez), fantastische Gitarrensoli, eine Rhythmusfraktion, wo vor allem die Drums sich anhören wie Drums (auch dank der starken Produktion von Gitarrist Pontus Norgren und dem Mix von Fredrik Nordström) und generell 47 Minuten gepackt in zehn Songs ohne Ausfälle. Da steht der Acceptstampfer „The End Justifies“ neben einer Kreuzung aus Powerwolf und Sabaton nur mit viel bessern Vocals (Titelsong mit klinken Soli). Wer gerne Oh oh oh-Refrains mag erfreut sich am hymnischen „Freedom“, während das leicht balladeske, getragene „Hail to the King“ glatt auf einem früheren Europe Album stehen könnte und eher Richtung Hard Rock tendiert. Manowar zu „Kings of Metal“ Zeiten stand dann Pate bei „Hero to all“, während bei „Hope Springs Eternal“ die Taschentücher rausgeholt werden dürfen. Eine so ergreifend gesungene, völlig unkitischige Ballade habe ich schon lange nicht mehr gehört. Mit coolen Streichern (keine Ahnung, ob echt oder aus dem PC) und zwei mega langen tollen Soli garniert, ist es mein Anspieltipp auf dieser Scheibe. Danach wird das Tempo wieder angezogen und man beweist, dass man Helloween aber auch Riot sehr gut kennt und bei „Burn it down“ dann so richtig knüppelig werden kann („Rise of Evil“ mit fettem Bassteil könnte auch auf einer Metal Church Platte stehen) und immer das richtige Händchen hat für feinste Melodien wie beim sechs Minuten lange Albumcloser „Time Immemorial“ mit seinen akustischen Parts, einmal mehr gefühlvollen aber auch sehr kraftvollen Vocals, die hier eher in normaler Tonhöhe eingesungen wurden, und nachdenklichem Text. Unterm Strich eine starke Leistung, die sechs Sterne verdient. (Nuclear Blast) HJH

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