Wir erinnern uns (gerne) an Jon Anderson – nein, nicht der JETHRO TULL-Mastermind – und seine schillernde Artrock-Band YES. In den 70ies galt diese Band als eine der Top-Five Progrock-Bands neben GENESIS, URIAH HEEP, GENTLE GIANT und DEEP PURPLE. Während seiner Zeit bei YES nahm er 19 Studioalben und mehrere Live-Alben auf, von denen viele mit Gold und Platin ausgezeichnet wurden. Meisterwerke wie das „Yes“-Album, „Fragile“ und „Close to the Edge“ sind auch heute noch Rock-Klassiker. Songs wie „Roundabout“, „Yours is No Disgrace“, „And You and I“, „Going for the One“ und „Owner of a Lonely Heart“ lassen immer noch aufhorchen, und sind einfach überaus originelle und komplexe Kompositionen, die wohl niemals Staub ansetzen werden. Natürlich beschritt er danach Solopfade, was in meinen Ohren weniger überzeugte. Allzu oft wurde das recht bombastisch und auch einen Tick zu seicht. Auch die Band YES kam meines Erachtens nie wieder an die Qualität der ersten Alben heran. Diese neue Scheibe wurde von Jon und Richie Castellano produziert, wobei das Herzstück der fast 17minütige  Track „Once Upon a Dream“ ist, der  – so jedenfalls das (etwas gewagte) Presseinfo – neben anderen klassischen Epen aus Jons Feder wie „Close to the Edge“, „Ritual“, „Gates of Delirium“ und „Awaken“ stehen wird. Wie dem auch sei – mit GEEKS hat Jon wieder zu seinen alten YES-Qualitäten zurück gefunden, that‘s TRUE! Auch das hochgelobte „Once upon a Dream“ überzeugt mit knackigen und virtuosen Riffs à la Steve Howe und Meisterbasser Chris Squire. Auch Mr. Andersons typische hohe Stimme hat keinesfalls gelitten, sondern erklingt frisch und frei wie in den 70ies. Das hätte ich nicht erwartet – Hut ab. Als großer Fan von „Yes Album“, „Close to the Edge“ oder „Fragile“ muss ich einräumen, dass man „True“ tatsächlich gleich daneben stellen kann. Mir gefällt die Scheibe sogar besser als der hochgelobte Klassiker „Relayer“ oder das überambitionierte Doppelalbum „Tales from  Topographic Oceans“. Um noch etwas drauf zu legen – „True“ ist ein heißer Anwärter für das Progrock-Album des Jahres. (Frontiers) HuGe

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