Fans von melodischem Death Metal sollten bei der neuen, bereits sieben Scheibe der finnischen Band Wolfheart „Draconian Darkness“ genauer hinhören. Ich muss mal wieder gestehen, nie einen Ton von denen vorher gehört zu haben, aber wenn sich die anderen Alben genauso anhören…. Die Produktion ist mal sehr gelungen, denn man vernimmt die Instrumente alle richtig gut im Mix (fetter Bass bei „Evenfall“ inklusive, die Drums hören sich echt an, usw. ). Gesanglich gibt es zwar fast durchgehend nur das typischen Death Metal Growlen ohne größere Variation, aber um Abwechslung bemüht, kommen auch immer wieder vereinzelte Klargesangspassagen zum Tragen und die vielen Chorgesänge sorgen auch für ein schönes Hörgefühl. Auffällig ist, zumindest bei diesem Album, die fast permanente Verwendung von Orchesterparts, die aber wirklich sehr gut eingesetzt werden und nie zu dick auftragen. Balladen gibt es natürlich keine, aber eingestreute ruhige Parts (Akustisches Gitarren Intro bei „Burning Sky“, folkiger Gesang mit mittelalterlichen Passagen bei „Scion of the Flame“ oder das Pianointro beim ansonsten an frühere Deicide erinnernde „Grave“) lockern das Ganze zusätzlich auf. Die Gitarrenarbeit ist mega, was man vor allem an den vielen starken Solis raushört. Warum man aber gerade diese beim härtesten Song der Scheibe „Trial by Fire“ so rigoros ausblendet am Ende des Titels passt so gar nicht zum Rest. Mein Tipp auf der Scheibe wäre die eher im „Midtempo“ gehaltene swingende Nummer „Death Leads the Way“ mit Klargesang, der meiner Meinung nach noch öfter eingesetzt werden dürfte. Ansonsten ist die Scheibe für Fans von Amorphis, Paradise Lost, Soilwork und Rhapsody of Fire eine wahrer Hörgenuss und bekommt von mir verdiente sechs Sterne. (Reigning Phoenix Music) HJH
******
******* = genial / ****** = phänomenal / ***** = optimal / **** = normal / *** = trivial / ** = banal / * = katastrophal