Irgendwo zwischen Steampunk und Mittelalterrock besingen DEUS VULT die „Wege dieser Welt“. Dass sich die Band dabei am ELECTRIC CALLBOY-Infantilismus „Hypa Hypa“ vergreift, ist verkraftbar (über den Song an sich lässt sich vortrefflich streiten), denn die Eigenkompositionen haben für Freunde von Dudelsack-behafteter Rockmusik einiges zu bieten. Obwohl die Musiker ihr Handwerk durchaus ernst meinen und auch dystopische Themen wie das Weltenende „Ragnarök“ besingen, haftet der Musik durchweg ein erhebliches Tanzpotenzial an. Ab und an klingt das Pfeifenkonzert zwar durchaus schräg (u.a. in „Halunken“), aber unterm Strich verstehen DEUS VULT ihr Handwerk. Eine Genre-Revolution darf hier zwar nicht erwartet werden und der allgemeine Fokus auf den Dudelsack drängt so manche Nummer durchaus arg plakativ in die „Sauf-und-Tanz-Ecke“ des Mittelalter-Rock. Dass dabei einige Ohrwürmer herauskommen, liegt in der Natur der Sache und Stücke wie „Spieglein, Spieglein“ machen an sich eine gute Figur (auch weil sie den ein oder anderen gesellschaftskritischen Unterton mitbringen). Auf Albumlänge hinterlassen aber speziell die flotten Stücke die beste Figur. „Hölle & Zurück“ gefällt mit griffigen Melodien von Gitarre und Dudelsack, die aber dem Riff nicht allen Platz rauben, während die „Eiserne Jungfrau“ mit teilweise etwas ruppigerem Gesang daherkommt, was dem getragenen Refrain einen passenden Kontrast entgegenstellt. Fazit: Unterm Strich ist „Wege dieser Welt“ weder sonderlich spektakulär, noch allzu einschläfernd ausgefallen. Sicherlich ist so mancher Text keine zwingende Offenbarung von der Tiefe eines SUBWAY TO SALLY-Tracks, aber DEUS VULT gehen auch nicht allzu stumpf und plakativ auf Hörerfang. Für Freunde gut gemachter Rockmusik mit deutlichem Mittelalter-/Steampunk-Einschlag dürfte das Album zumindest ein Ohr wert sein. (Eigenproduktion) Dominik Meier
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