Doom Metal/Stoner Rock verortet man ja nicht so unbedingt nach Japan. Aber die Band HEBI KATANA aus Tokyo hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Musik in die Welt zu tragen. Album #3 ist logischerweise „III“ betitelt, das es wohl nur auf Schallplatte (oder als Download) gibt, bietet genau diese Mischung aus Trouble, Black Sabbath, Kyuss, Queens of the Stone Age oder auch die Spiritual Beggars, wenn mal ein paar Keyboard-Flocken in den musikalischen Teig gestreut werden. Die Produktion ist extrem Drum- und vor allem Basslastig ausgefallen, was dann ab und an zu Lasten der Gitarrenarbeit bzw. der Soli (die aber in der Majorität eher simpel ausfallen) und auch des Gesangs geht, die beide fast zugedeckt werden. Dennoch kann man sich das recht gut anhören. Gesanglich, mit charmantem Akzent versehen, bewegen wir uns in Richtung ‚junger Ozzy Osbourne trifft auf das Nasale von Jan Deelay‘ („The Hole“ ist hier ein gutes Beispiel). Musikalisch gibt es wie erwähnt flott gezockten Doom Metal, der ab und an etwas verfeinert wird mit einem coolen Rock’n’Roll Part in der Mitte bei „No Sorrow“, langsamere Passagen integriert (und dann eher an den klassischen, vor sich hin schlurfenden Doom erinnert wie bei „Depressed Blues“ mit leichtem Blues-Einschlag) oder tendenziell etwas mehr bluesiges Liedgut mit feinem Chorgesang á la King’s X im Refrain. „Darkest Priest“ wiederum hat was von den Primus-Schrägheiten und der beste Song kommt zum Schluss: „Lost“ vereint nochmal Blues mit Ballade und einer großen Schippe Classic Rock. Grandios gesungen und mit fantastischen Gitarrenarbeit und Soli versehen ist es der klasse Abschluss einer guten Scheibe und mein Anspieltipp. Kann man sich durchaus ins Regal stellen als Fan der erwähnten Bands/Musikrichtung und verdient sich somit starke fünf Sterne. (This Charming Man Records) HJH
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