altemaelze

In the Cut

Giant Crow

Diese Hamburger könnens!

Hamburger, die Americana bzw. Alternative Country spielen. Ist das nicht ein wenig wie Blues von jungen weißen Männern aus London? Aber wir erinnern uns an den „White Blues“ von FLEETWOOD MAC oder dem kürzlich leider verstorbenen JOHN MAYALL, das hat wunderbar funktioniert und die Rockmusik bereichert. Und so verhält es sich mit dem Debut von GIANT CROW, die einen Genrespagat hinlegen, der sich gewaschen hat. Erste Assoziation beim Anhören: Eine Session von 16 HORSEPOWER mit Nick Cave am Mikrofon. Das vielfältige Instrumentarium der Band passt dazu, hier erklingen: Post-Rock-Tremolo-Gitarren, Banjo, Violine und sogar ein geschickt eingesetzter Synthesizer. Und natürlich – wie es sich gehört – E-Bass und druckvolles Schlagzeug. Der Americana der Hamburger plätschert keinesfalls countryselig vor sich hin, sondern hier ist Drama, Düsternis und Rock-Power angesagt. Das ist völlig anders als die Goodtime-Musik der bekannten Hamburger Countryband TRUCK STOP; eher ein Gegenentwurf dazu. Die Elbestadt ist dabei sehr, sehr weit von Nashville entfernt. Besonders hervor zu heben ist die beeindruckende Gesangsakrobatik von Michael Kuhls, der die Band auf Weltklasse-Niveau hebt. Er beherrscht mühelos das Spektrum zwischen samtiger Crooner-Stimme und düster rockiger Shouting-Kunst.  Und eines ist klar, die Songs der Band sind sicherlich bald im nächsten Tarantino-Film zu hören (Smiley).  (Kosirecords/Kontor) HuGe

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