Lang war’s ruhig um Atlantean Kodex, die Metal-Band aus der Oberpfalz, doch jetzt meldet die Combo auf ihrer facebook-Seite, dass die Songs für Album #4 geschrieben sind und die Studio-Recordings anstehen, um den Nachfolger für den letzten Studio-Longplayer „The Course of Empire“ von 2019 einzuspielen. Grund genug für uns, an das Debut der Band, „The Golden Bouth“ von 2010 zu erinnern.
Atlantean Kodex wurden von Manuel Trummer gegründet, um eine Alternative zum modernen Metal zu schaffen. Eckpunkte waren für ihn alte Manowar- und Bathory-Alben. Die Band spielt epischen, an den Doom angelehnten Heavy Metal. Für die Texte lässt sich Trummer, der an der Uni Regensburg 2011 im Fach „Vergleichende Kulturwissenschaft“ zum Thema „Sympathy for the Devil“ promoviert hat und als Professor dort lehrt, von alteuropäischer Mythologie, aber auch Schriftstellern wie H.P. Lovecraft oder Carl Amery sowie von bayerischer Kultur inspirieren.
Mit diesem Debut, das vom italienischen Label „Cruz del Sur Music“ veröffentlicht wurde, sorgten Sänger Markus Becker, die Gitarristen Manuel Trummer und Michael Koch, Florian Kreuzer (Bass) und Mario Weiß (Drums) für erhebliches Aufsehen in der Metal-Welt. Von der deutschen Rock-Presse wurde dieser Erstling als „Vielleicht eines der besten Metal-Alben aus Deutschland überhaupt“ (Rock Hard) und „eines der besten Alben einer deutschen Metal-Band überhaupt … Album des Jahres“ (15/15 – musikreviews.de) gefeiert. Die neun Songs haben alles, „was eine Metal-Veröffentlichung ausmacht (extreme Härte, Melodien und Killer-Soli/Gesang), mit Referenzen an frühe Manowar, Bathory und Solstice. Deshalb wird „The Golden Bough“ keinen Metal-Fan unberührt lassen und ein ernsthafter Kandidat für die Best-of-the-Jahres-Listen werden.“ war in einer anderen Kritik zu lesen. „Es ist orthododoxer Heavy Metal zwischen Epic (mehr) und Doom (weniger). Die zutiefst melancholischen Hymnen der Band führen das fort, was die Großen einst erschaffen haben: Bathory mit „“Hammerheart““ und „“Twilight Of The Gods““, Fates Warning mit „“Awaken The Guardian““, Manowar mit „“Into Glory Ride““ und „“Hail To England““, Candlemass mit „“Nightfall““, Solstice mit „“New Dark Age““, Manilla Road mit „“Crystal Logic““. So ein anderer Rezensent dieses Werks. In einer anderen Besprechung des Debuts konnte man lesen: „Kaum ein Ton ist überflüssig auf dieser guten Stunde, gerade extrem ausufernd komponierte Epen wie ´A Prophet In The Forest´ (15 Minuten), ´Fountain Of Nepenthe´ (zehn Minuten) oder das zutiefst berührende, mit einer klassikerwürdigen Chorus-Melodie gesegnete ´Pilgrim´ (gut elf Minuten – inklusive John-Arch-meets-´Child In Time´-Gedächtnispart) gehen mit ihrer Hingabe unter die Haut und sprechen die Sinne so an, wie es nur Kunst schafft, aber bloße Unterhaltung niemals.“
Und jetzt steht die Band aus der Oberpfalz in den Startlöchern für ihr viertes Opus, dabei fast noch in der Originalbesetzung, nur Gitarrist Michael Koch hat die Band 2019 aus gesundheitlichen Gründen verlassen. Für ihn ist jetzt Coralie Baier aktiv, die sonst noch bei Antipeewee spielt.