Er ist wieder nach Regensburg gekommen, der Voodoo Jürgens, der eigentlich David Öllerer heißt, diesmal in die Alte Mälzerei, nachdem er zuletzt vor drei Jahren unter freiem Himmel im Prüfeninger Schlossgarten auf der Bühne stand. Und wie man es von ihm inzwischen kennt, gibt er Außenseitern, Gaunern, Verlierern und abgehängten Antihelden eine Stimme. Dünn und schlaksig ist er – und hat den Schalk grinsend im Nacken. Sympathisch-schlitzohrig und mit allen Feuerwassern gewaschen, so kommt er rüber. „Mit innerer Coolness singt er seine Lieder, die von etwas merkwürdigen Gestalten und Geschichten handeln. Von Spielern und Zockern, von Trinkern und durchdrehenden Zuckerbäckern und von Nächten, in denen man Tote ausgräbt und sich notfalls selbst applaudiert, wenn es denn kein anderer tun will.“ – so war’s in einer Kritik zu lesen. Und genau so war es. Mit Liedern wie „Wien bei Nacht“ oder „Tulln“ – sehr schön. Und stark! Zeitlos, mutig, selbstbewusst, voll rauer Emotion und kein Austropop. Das ist Wiener Soul.
(Fotokredit: Alte Mälzerei)