Beth Hart hat sich ihren Ruf als hervorragende Songwriterin und Performerin vom Sieg 1993 in der amerikanischen Sendung ‚Star Search‘ bis heute hart erarbeitet. Seit ihrer Zusammenarbeit zwischen 2010 – 2014 auf zwei Alben zusammen mit Joe Bonamassa ist sie als feste Größe im Blues aus der Szene nicht mehr wegzudenken, sicher kann man sie als eine der größten Stimmen im Bluesrock unserer Zeit bezeichnen. Ende Oktober kommt nun ihr neues Studio „You Still Got Me“ auf den Markt. „Savior with a Razor“ feat. Slash – ein rockiger Song mit grandiosem Gitarrenspiel von Slash und einer Bridge, die vor Intensität nur so strotzt. Ihre Stimme klingt fantastisch, sie singt „I´m taking the devil down“ – wer Beth über die Jahre verfolgt hat weiß, dass sie mit ihrem eigenen Teufel seit vielen Jahren kämpft. Sie muss sich immer wieder zurücknehmen, um sich um ihre mentale Gesundheit zu kümmern und haut ihre Gefühle mit ihren Songs raus. „Suga N My Bowl“ ist ein weiterer rockiger Blues, unterstützt von Eric Gales. „Never underestimate a Gal“ warnt davor, Frauen zu unterschätzen, „Drunk on Valentine“ kommt als wunderschöne zarte jazzige Ballroomballade. „Wanna Be a Big Bad Johnny Cash“ ist eine Hommage an JC und hört sich auch nach Cash an. „Wonderful World“ hat sie für ihre Nichte geschrieben, der Song strotzt vor Optimismus und beschreibt, wie schön es ist, in dieser Welt zu leben. „Little Heartbreak Girl“ war die erste veröffentlichte Single – „you go and conquer the world“, trotz allen Problemen und Hindernissen im Leben kann man vieles überwinden und sicher besingt sie sich hier selbst. „Don´t call the Police“ kommt ziemlich schwer und intensiv rüber, dafür aber nicht weniger intensiv. Mit „You Still Got Me“ hören wir eine Hommage an ihren Mann und alle in ihrem Leben, die ihr Halt geben – ein unglaublich großartiger, gesungener emotionaler Song. „Pimp like that“ konzentriert sich auf das Klavier und ihre Stimme, ein Power geladener Blues. „Machine Gun Vibrato“ liefert wieder mehr Beat, sie haucht die Strophe, ein sehr atmosphärischer Song, den ich mir in einem Tarantino Film vorstellen könnte. „You Still Got Me“ ist ein sehr abwechslungsreiches, gewohnt intensives Album von Beth Hart. Sie hat dieses wiedererkennbare Timbre in der Stimme, das einzigartig ist. Sie ist stark genug, ihre Schwächen zu zeigen und das macht sie aus. Lässt man sich auf ihre Kunst ein, kann man sie nur bewundern. Holt euch die Scheibe, ich finde sie grandios und nicht vergessen: am 5. Dezember 2024 spielt sie in Nürnberg in der Kia Metropol Arena. (Provogue/Mascot) FuD ******
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