altemaelze

Fimbulvinter

Brothers of Metal

Power Metal mit Symphonic-Parts

Die Schweden Brothers of Metal (eigentlich würde ja Sister and Brothers of Metal besser passen, denn gesanglich hat hier Frau eindeutig die Hosen an) kommen Anfang November 2024 mit Album Nr. 3 „Fimbulvinter“ ums Eck. Wer sich für eine Power Metal Scheibe, gemischt mit dem Sound von Bands wie Visions of Atlantis, Nightwish, Bloodbound,  Powerwolf, Manowar, und für die fast durchgehend vorhandenen ganzen Symphonic Orchesterparts in den Songs, wie bei Rhapsody of Fire begeistern kann, liegt hier richtig. Vor allem der klasse Gesang von Sängerin Ylva Eriksson weiß zumindest mich zu überzeugen, um hier mal ein zweites Mal reinzuhören. Melodisch, aber nie ins Opernhafte abgleitend, veredelt sie alle Songs, die von den männlichen Parts nun nicht so berauschend dargeboten werden. Hier hört sich der Gesang wahlweise wie Mr. Lordi mit Keuchhusten oder einem Ben Zucker mit Stimmbandentzündung an. Die Tracks sind in der Majorität flott unterwegs und beinhalten neben dem permanenten Einsatz von Double Bass Drums (Neudi würde hier ob der plastikhaften Ausrichtung sicher sofort ausdrehen), viel Streichern, Flöten usw.  und dem Wechselgesang leider eher schwachbrüstige Gitarrenarbeit im Solobereich. Keine Ahnung wofür man hier gleich drei Leadgitarristen braucht, wenn die nichts wirklich Memorables zustande bringen. Balladen an sich gibt es keine, wohl aber balladesk angehauchte Stück wie „Rivers of Gold“ mit Flöten/Streicherintro und gefühlvollem Gesang, oder das an Doro erinnernde „Nanna’s Fate“.  Dem gegenüber stehen zwei knallharte Nummern „Heart of Stone“ bzw. dem schon fast im Death Metal wildernde „Berserkir“ (Nomen est omen) sowie dem Sonata Arctica Gedächtnistrack/Titelsong „Fimbulvinter“, auch wenn die aus Finnland kommen. Die Produktion ist fett und bietet sowohl allen Instrumenten als auch den einzelnen Sängern bzw. der Sängerin genug Raum um optimal wahrnehmbar zu sein. Unter Streich reicht es dann für fünf Sterne von meiner Warte verbunden mit der Hoffnung, dass die nächste Scheibe an der Gitarrenfront doch mehr zu bieten hat. (AFM) HJH

*****

******* = genial / ****** = phänomenal / ***** = optimal / **** = normal / *** = trivial / ** = banal / * = katastrophal