20 Jahre hat es gedauert bis mit Album #6 „Minstrelics“ der japanischen Band MinstreliX ein Album zumindest in Europa veröffentlicht wurde (auch wenn es beim großen ‚A‘ nicht gelistet ist). Eigentlich kennt man aus dem Land der aufgehende Sonne eher Loudness, Anthem, EZO oder wenn es hart kommt Babymetal und natürlich J-Pop. Womit wir dann auch gleich bei der Musik wären. Die Band mischt munter Rondo Veneziano, Rhapsody of Fire, Helloween, J-Pop Gesang mit japanischen Texten und Ynywie Malmsteen/Tony Macalpine im Gitarrenbereich zusammen. Somit gibt es rasend schnellen Power Metal mit viel echten/falschen Orchesterparts, massig Double Bass Drum-Parts bis die Felle glühen und maximal grandiose Gitarrensoli. Der Gesang ist ob der japanischen Sprache zwar etwas gewöhnungsbedürftig, da jetzt irgendwie nicht so melodiös, dafür sorgen dann Queen-artige Chorgesänge für Wohlklang in den Ohren wie beim mit Cembalo Klängen verfeinerten „Silhouette of Time“. Ruhige Momente gibt es dafür kaum in den gebotenen 66 Minuten. Hier mal Akustikgitarren-Intro/Outro und Flamencoklänge bei „Sake Banquet“, einen Polkapart bei „Bois Dormant“ oder beim Zehn Minüter „Gathering under the same sky“ einem langen instrumentalen Outropart (wo man noch einen leichten Dream Theater Progressive Metal Part in der Mitte des Songs mit eingeflochten hat). Helloween mit Kiske-Vocals zu Zeiten von den beiden „Keeper“ Alben schauen bei „Sing our Song“ vorbei und, dass man sowas wie Amaranthe oder Metalite auch schon mal in Japan gehört hat, beweist der mit, nennen wir es Technoparts aufgehübschte, J-Pop Metal Song „Let it start now..“, wobei man es zum Glück nicht mit den Keyboardspielereien übertreibt. Die CD ist fett produziert, nichts klingt nach Plastik, die japanischen Einflüsse und Orchesterparts sind sinnvoll mit eingebaut, und mir hat es richtig gut gefallen. Exotisch sind nur die japanischen Texte bzw. der Gesang, wobei man sich an beides mit der Zeit gewöhnt. Den Bonustrack hätte ich nun nicht gebraucht, ist er doch nur eine instrumentale Version von „Bois Dormant“. Unterm Strich stehen dann von mir sechs aufgegangene Sonnen am Firmament. Cooles Teil! (Shaded Moon Entertainment/Rock Inc./Bertus) HJH ******
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