Lang war dieses Album praktisch „verschollen“, jetzt gibt’s 20 Jahre nach der Erstveröffentlichung einen ReRelease – deshalb ist „The 1996 Dep Sessions“ unser November-Album in der Reihe „from the vaults“.
Die Beziehung zwischen dem legendären Black-Sabbath-Gitarristen Tony Iommi und dem englischen Musiker Glenn Hughes reicht weit in die Mitte der Achtziger zurück. Hughes, der vor allem als Bassspieler und Sänger in der Hardrock-Band Trapeze und in den Mk. III- und IV-Besetzungen von Deep Purple bekannt ist, sang 1986 auf dem Black Sabbath-Album „Seventh Star“. Es war das zwölfte Album der legendären Heavy-Metal-Schöpfer und sollte ursprünglich die erste Solo-Veröffentlichung von Iommi werden, aber der Druck der Plattenfirma und des Managements führte dazu, dass das Album als „Black Sabbath featuring Tony Iommi“ angekündigt wurde. Glenns kraftvolle, gefühlvolle Stimme ergänzte Iommis einzigartigen Gitarrenstil perfekt und es war klar, dass Iommi und Hughes in Zukunft wieder zusammenarbeiten würden.
Diese Zeit kam zehn Jahre später, als Iommi erneut mit Hughes für eine Veröffentlichung zusammenarbeitete, die als „The 1996 Dep Sessions“ bekannt wurde und in den ‚DEP International Studios‘ in Digbeth, Birmingham, aufgenommen wurde. Die Keyboards von den acht Aufnahmen stammen übrigens von Deep Purple Musiker Don Airey und Sabbath-Tastenmann Geoff Nicholls. Dazu hatte der frühere Judas Priest-Drummer Dave Holland Schlagzeug gespielt, ehe Iommi dessen Schlagzeugspuren nach dessen Verurteilung wegen einer Vergewaltigung von Jimmy Copley neu einspielen ließ. Die Aufnahmen waren Demos und wurden nicht fertiggestellt, da sich die ursprüngliche Besetzung von Black Sabbath zu dieser Zeit neu formierte. Dabei geschah dies mit neuer kreativer Kraft und dem Ehrgeiz, einen Schritt weg vom charakteristischen Sabbath-Sound zu machen und eine neue Richtung einzuschlagen, als Tony und Glenn wieder zusammenkamen. Das Ergebnis war eine beeindruckende, zeitgemäße Interpretation eines klassischen Rock-Sounds, bei dem Glenns aufsteigende Vocals mühelos mit Iommis monolithischen Riffs kombiniert wurden. Es wird hier viel improvisiert und gerockt, aber auch mal ruhigere Töne angeschlagen, wie bei „it falls through me“.
Eine Bootleg-Aufnahme namens „Eighth Star“ wurde jedoch unter den Fans zirkuliert, so dass die Session 2004 schließlich offiziell veröffentlicht wurde, um dem entgegenzuwirken. Jetzt gibt es zwei Jahrzehnte später eine Wiederveröffentlichung und diese acht Songs klingen so vital wie am Tag ihrer Aufnahme und werden nun zum ersten Mal in der limitierten Farbe Translucent Black Ice auf Vinyl gepresst. (BMG Rights) P.Ro *****