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Highway to Heaven

Uwe Birnstein/Volker Eichener

Gebunden, 223 Seiten, bene-Verlag, Droemer Knaur, 2024, 22 Euro
Die spirituelle Botschaft in Songs von AC/DC bis Led Zeppelin

Schon immer wurden in Texten von Rock- und Pop-Songs irgendwelche Botschaften vermutet – so glaubten bereits vor 50 Jahren einige Beatles-Fans, dass Paul McCartney tot sei, weil beim Rückwärtsabspielen von „Revolution 9“ man die Worte „Turn me on, dead man“ hören könne. Und bei Led Zeppelin’s „Stairway to heaven“ meinten Fans – und auch einige US-Radiostationen, die daraufhin diesen Song nicht mehr spielten, dass mit dieser „Backmasking-Methode“ der Gesang von Robert Plant eine satanische Botschaft vermitteln würde. Jetzt gibt es dazu ein Buch, das ernsthaft versucht zu erklären, was Rock, Pop und besonders Metal mit Spiritualität und Glauben zu tun haben. Die beiden Autoren, der Theologe und Publizist Uwe Birnstein sowie der Sozialwissenschaftlicher Volker Eichener bieten damit einen neuen Blickwinkel auf einige der beliebtesten Songs der Musikgeschichte. Denn zwischen biblischen Geschichten und Pop- und Rockmusik gibt es ihrer Meinung nach zahlreiche Berührungspunkte. Die Schätze des Glaubens ließen sich in vielen Musikstücken und Songs entdecken, so die Meinung der beiden Autoren. Seit vielen Jahren sind Birnstein und Eichener – beide glühende Musikliebhaber, die in den siebziger Jahren ihre musikalische Sozialisation erlebt haben – auf der Suche nach solchen verborgenen Beziehungen in der Pop- und Rockmusik. Ihr Angebot an den oder die Leser(in): „Ein Song ist wie eine Straße, auf der wir reisen. Die Straße mag holperig sein, sie mag gewunden sein, wie es in der alten Legende heißt, aber sie kann zum Himmel führen: ›Highway to Heaven‹. Wir laden Sie ein auf eine Reise in verschiedene Genres der Pop- und Rockmusik – eine Reise, die manche Überraschung bereithalten wird. Eine Reise, bei der Sie auch dem Soundtrack Ihres Lebens nachgehen können – und ihm womöglich nach der Lektüre neue Songs hinzufügen.“ In mehr als 20 Beispielen untersuchen die beiden Autoren durchaus ernsthaft diese Zusammenhänge. Sie wollen die spirituelle Dimension dieser Songs erklären und es lohnt sich, hier reinzulesen und sich von den himmlischen Botschaften in Songs von AC/DC, Black Sabbath, Johnny Cash, Tracy Chapman, Eric Clapton, Leonard Cohen, Depeche Mode, Bob Dylan, Genesis, Herbert Grönemeyer, Sarah Lesch, Udo Lindenberg, Madonna, Sinéad O’Connor, Joan Osborne, The Rolling Stones, Patti Smith, Bruce Springsteen, Taylor Swift, U2 und Led Zeppelin überraschen zu lassen. In einem Interview meint Uwe Birnstein auf die Frage, an wen sich das Buch richtet: „Das Buch ist gedacht für alle, die Pop- und Rockmusik hören und irgendwie spüren, da ist mehr, als ich eigentlich verstehe. Wir schauen die Texte und Melodien an, weil erst das Miteinander von Text und Melodie die endgültige Botschaft ergibt, einen Song kann man nur im Gesamten verstehen. Da bieten wir hoffentlich erschöpfende Antworten, worum es in diesen Songs geht, und warum es sich lohnt, die noch einmal bewusster zu hören. Aber man kann und sollte trotzdem nach diesen Songs auch, wenn es denn geht, tanzen und feiern, und sollte sie nicht zu ernst nehmen.“ Ich habe mir als Stones-Fan die beiden Texte zu „Sympathy for the devil“ und „Sweet sounds of heaven“ besonders angesehen und fand die philosophischen-literartischen Reflexionen dazu durchaus interessant. So wird für „Sympathy…“ die „Ambivalnz des Guten und Bösen in der Welt und im Menschen“ als eigentliches Thema des Songs beschrieben und „Sweet sounds of heaven“ sei das rockige Bekenntnis, dass der 80jährige Sänger trotz kleiner Schwächen nicht „zur Hölle fahren“ wolle. Gut so! (no.men)