Im Jahr 1998 veröffentlichte die britische Alternative-Rock-Band bôa ihre Durchbruchssingle „Duvet“, eine mitreißende Hymne, die später als Soundtrack des japanischen Kult-Animes „Serial Experiments Lain“ diente. Dann war erst einmal 20 Jahre Schluss mit lustig, die Kapelle löste sich auf. Die Tik-Tok-Gemeinde entdeckte die Band neu, so dass sich diese über 450 Millionen Streams allein auf Spotify freuen darf. Das inzwischen auch nicht mehr ganz taufrische Trio um Frontfrau und Gitarristin Jasmine Rodgers – übrigens die Tochter von Blues-Rock-Urgestein Paul Rogers (Free, Bad Company) – hat 13 melodiöse, recht zeitlose Art- und Indie-Rock-Songs auf ihr Reunion-Album gepackt, die auch eine weitere, 20-jährige Wartezeit überdauern würden. Vor allem die bodenständige, unaffektierte, kraftvolle Stimme Rogers begeistert und zeugt von Papas Genen, aber auch der markante Bass von Alex Caird setzt so manche Akzente und bestimmt den kompakten Bandsound. (Nettwerk) HuSch
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