Mit „Bedtime Stories“ veröffentlichten die Wiener symphonic Heavy Metaller von Autumn Bride drei Jahre nach dem Debüt „Undying“ im Herbst 2024 jetzt Album #2. Warum das Wort „symphonic“ klein geschrieben ist? Nun im Gegensatz zu vielen Bands des Genres gibt es hier nicht jubilierenden, in den höchsten Tönen jauchzenden weiblichen Gesang und die Band verzichtet zudem auf growlenden bzw. generell auf Männergesang im Duett. Stattdessen setzt Sängerin Suzy Fingernagel auf soulig, rockige Gesangeskunst und bleibt dabei immer schön erdig und kann auch mal gedoppelte Stimme mit etwas höherer Ausrichtung im Titelsong. Auch die Orchestrierung dient bei den Songs nur zur leichten Hintergrunduntermalung und dominiert nicht wie zuletzt bei Nightwish die Lieder, weshalb die Ausrichtung auch eher auf melodiebewussten Heavy Metal basiert.. Die Produktion ist sehr gelungen, auch wenn sich die Drums von Max Fingernagel ab und zu leider wie ein Drumcomputer anhören. Das ändert sich bei den wenigen richtig harten Nummern („H.Heart.h“, wo der Gesang Richtung Doro tendiert und mir im Refrain und bei den Streicheparts „Nemo“ von Nightwish in den Sinn kommt bzw. „Foreign Flames“ mit klasse Soli und Double Bass Drums). Meine persönlichen Highlights unter den neun Songs („Lilith“ ist ein rein instrumentales Intro) wären „Sparks“ mit der besten Gitarrenleistung (zwei extrem feine Gitarrensoli) und die wunderschöne, komplett unschmalzige Ballade „Your Hand“. Somit kann man festhalten, dass die Band im Pool der Großen aber auch mit Xandria, Vision of Atlantis oder Edenbridge locker mithalten kann und man sich die starken fünfeinhalb Sterne redlich verdient hat. Mehr gibt es, wenn der Mann an der Gitarre (Alexander Schmid) noch etwas mehr aus sicher herausgeht. Denn, dass er es kann, hat er bei einigen Tracks ja auch schon bewiesen. (FFS Labelservice) HJH
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