Man kann es kaum glauben, dass ich diesen Künstler vor vielen Jahren auf einer Hütte beim Snowboarden zum ersten Mal gehört hatte. Dort erklingt ja bekanntlich der übliche Hüttengaudi-Schwachsinn, der zumindest mich immer wieder schnell auf die Piste treibt. Bei Amos Lee bin ich dann erst einmal geblieben und hab mit dem Wirt eine gute Stunde über Musik gefachsimpelt. Inzwischen hat der US-Singer/Songwriter sein bereits elftes Album, „Transmissions“ eingespielt -und ich bin im treu geblieben. War zuletzt seine Hommage an Lucinda Williams herzergreifend, sind es diese neuen, wieder selbstverfassten Lieder die sich mit dem Tod, dem Älterwerden und der Liebe auseinandersetzen nicht minder. Seine dunkel schimmernden, minimalistischen Americana-Arrangements reichert er mit ein wenig Streichern an, die dadurch noch an Tiefe gewinnen. Wer dann beim ergreifenden „Carry You On“ keine Tränen bekommt, muss aus Stein sein. (Thirty Tigers) HuSch
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