„Detached“ aus Italien veröffentlichen Ende November ihr gleichnamiges Debütalbum und bieten hier nicht nur sehr gut produzierten Symphonic Metal, sondern on top auch gleich noch eine Horrorgeschichte in zehn Kapiteln, die an H.P. Lovecraft erinnert. Wer so seine Probleme mit viel, sehr viel Orchester in den teilweise sehr langen Songs (bis zu sieben Minuten, aber Geschichten brauchen nun mal ihre Zeit) hat, sollte lieber Abstand halten. Auf der anderen Seite verkneift man sich den Einsatz von extrem hohen „Elsengesang“, auch wenn hin und wieder eine tolle Frauenstimme im Duett mit einstimmt, so wie in der tollen Ballade „If only an Angel“. Leider ist nicht vermerkt wie die gute Dame heißt, auch fehlt die Angabe, ob die Streicher aus dem Rechner stammen oder doch echt sind. Hören sich für meine Ohren jedenfalls sehr stimmig an und bereichern die Tracks. Der Einstieg „Somwehere around“ ist dann auch eher was für Fans von The Funeral Portrait und führt einen auf die falsche Fährte, denn ab da geht die Reise eher in Richtung Labyrinth oder Rhapsody (of Fire), wobei gerne mal auch ruhige Parts in die Lieder eingeflochten werden. Blind Guardian Fans werden mit der sehr forschen Double Bass Drums -Nummer „Bream me Down“ bedient, während die Balladenfraktion mit „Help“ ein zweites Mal beglückt wird und mich irgendwie an die Sisters of Mercy denken lässt mit lässigem Piano/Streicherparts. Aus dem Rahmen fällt der Titelsong, der Symphonic mit Prog Rock kombiniert und Richtung düstere IQ meets Marillion abbiegt. Sehr schöne Scheibe, die zudem noch toll eingesungen wurde, auch wenn man schon erkennt, dass Englisch nicht die Muttersprache der beiden Sänger ist, die sich mehrere Charaktere der Geschichte teilen. Dennoch gibt es von meiner Seite fünfeinhalb Sterne. (Power Blast Records) HJH
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