Auch im zarten Alter von 73 Jahren beweist Marc Storace, dass er noch immer eine grandiose und zugleich wiedererkennenswerte Rock Röhre hat. Fünf Jahre nach dem Ende von Krokus erschien kürzlich mit „Crossfire“ Solo Album #2 unter dem Bandbanner „Storace“. Das erste Album „Live and let live“ von 2021 flog ja Corona bedingt sehr unter dem Radar und wird nun im Dezember via Frontiers noch mal neu veröffentlicht mit einer Bonus-Live-CD. Produziert wurde die neue Scheibe von der Koryphäe Tommy Henriksen, seines Zeichens Songschreiber und Gitarrist bei u.a. Alice Cooper, Hollywood Vampires und aktuell Crossbone Skully, womit wir es mal wieder mit einer außerordentlich gut klingenden Scheibe auf dem Label zu tun haben. Die Musiker sind top, die Gitarrensoli zahlreich, auch wenn leider sehr kurz gehalten, und generell wird einem warm ums Herz ob der ganzen Reminiszenzen. Das klingt dann mal nach Krokus der 80er „Pop/Rock“ Jahre bei „Screaming Demon“, Def Leppard aktuell („1973“) bei „Rock this City bzw. „Hysteria“, „Adrenaline“ könnte glatt ein wiederentdeckter Bonus Track der Scheibe sein und hat diesen typischen Robert „Mutt“ Lang Drum Sound. „Thrill and a Kiss“ hat einen vollen, eher modernen Eclipse Einschlag, während das eher rock’n’rollige „We all need the Money“ wie eine Mischung aus den alten Quireboys mit Rod Stewart daherkommt und mit einer Prise Piano abgeschmeckt wurde. Der „Down Payment Blues“ von AC/DC lugt beim „Millionaires Blues“ hervor und bei „Sirens“ schauen wir nach „Arabia“ durch die Augen von Vengeance. Und ganz zum Schluss wird es dann noch so richtig heimelig mit der wunderschönen Piano Ballade „Only love can hurt like this“, die durchzogen ist von feiner, zarter Gitarrenarbeit und die einem das Herz aufgehen lässt. Somit haben wir hier eine ganz tolle Solo Scheibe im Player, die von mir sechs Sterne und eine absolute Kaufempfehlung bekommt. (Frontiers) HJH
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