Die Finnen von Fire Action gibt es zwar auch schon weit über zehn Jahre, außer drei EPs, die es nur im Eigenvertrieb gab, war aber noch nichts zu hören. Nun erschien Ende November mit „Until the Heat dies“ das Debüt über Steamhammer/SPV, die eigentlich immer eine gute Nase für feschen Hard Rock/Metal haben. Auch hier? Nun die mit 40 Minuten (plus eine Art Interlude) recht kurze Scheibe erfindet das Rad nicht wirklich neu und ist zudem nicht so ganz 100%ig gut produziert. Vor allem die beiden am Metal kratzenden Double Bass Drum Nummern „No drone Zone“ (könnte 1987 im Rahmen der „Future World“-Sessions von den Pretty Maids stammen) und die Hammerfall Gedächtnisnummer „Incitement of Insurrection“ hören sich ziemlich muffig an, so als ob sie in einem anderen Studio aufgenommen wurden. Der Rest tönt dafür ganz ordentlich und man hört alle Instrumente und hie und da auch fette Bassläufe. Die Gitarrensoli sind neben dem wirklich tollen Gesang (ab und an übertreibt es man aber mit den vielen Chören und Woah usw.) dann auch das größte Pfund. Musikalisch wandert man von Hard Rock als Magnum („Storm of Memories“) über Treat/Skagarack („Hard Days, Lonely NIght”), TNT (“Survive”, warum man hier den Song mitten im Soli abrupt beendet, keine Ahnung), Nestor („Under the Gun“ ) oder Ten („Dark Ages“, beste Gitarrenarbeit und mein Anspieltipp) Richtung Melodic Metal wie dem bereits oben erwähnten Hammerfall Song, Chastain/Bloodgood (der knackige Titelsong), early Europe so um 1983 („Curse the Day“ das mich an „Seven Doors Hotel“ erinnert) und dem Albumcloser „Mdinght Avenue“ wo Powerwolf, Sabaton und Edguy eine Party feiern. Das ist nicht neu, kommt viele Jahre zu spät und es macht dennoch Spass sich das anzuhören. Die relativ schlechten Kritiken im Metal Hammer (3,5/7) oder Rock Hard (6,5/10) kann ich genauso wenig nachvollziehen wie extrem hohe (9 von 10). In meinen Ohren eine sehr solide Scheibe, die noch fünf Sterne verdient hat. Kann man hören/kaufen, muss man aber nicht. (Steamhammer/SPV) HJH

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