Wie es der Bandname sowie der Albumtitel unschwer erkennen lässt, nehmen sich die norwegischen Power-Popper Death by Unga Bunga nicht allzu ernst. Mit ihrem insgesamt siebten Studioalbum widmet sich die Band erneut dem gerade im Pop-Punk-Bereich aktuellen Thema der toxischen sowie unsicheren Maskulinität. Entsprechend setzen sich die Norweger mit profanen und stereotypischen Themen, wie dem Altern aus männlicher Sicht („I am really old“) oder eben der Lösung von Problemen mit „Raw Mascular Power“ auseinander. Mit den insgesamt zehn Songs wollen die Bunga-Boys – wie sie sich selbst nennen – eine Geschichte über nach außen perfekte, jedoch innerlich zerbröckelnde Fassaden, sowie dem klassischen von sich überzeugten Männerbild abrechnen. Eine klare Besonderheit des Albums ist, dass der letzte Track des Albums („Ring meg hvis du tenger en venn“) auf norwegisch, der Muttersprache der Band, aufgenommen wurde. Wer wissen möchte, ob das der Band auch gelingt, sollte in das Album reinhören und sich selbst eine Meinung davon machen. Mich selbst konnten die Texte und die sich vermeintlich dahinter verborgene Moral nicht überzeugen. Dies liegt jedoch vielmehr daran, dass sich nicht so recht der rote Faden erkennen lässt, als an dem musikalischen Können der Band. Denn musikalisch lässt sich das Album auf jeden Fall hören. Durch die in den meisten Songs stark verzerrten Vocals, lässt sich durchaus erahnen, dass die Wurzeln der 2010 gegründeten Band im Garage-Rock liegen. Die Melodien und Gitarrenriffs sind enorm eingängig und erinnern an den Sound der 90er Jahre Pop-Punk-Größen. Entsprechend schnell gehen die energiegeladenen Songs ins Ohr, was man der Band durchaus lassen muss. Insgesamt ist „Raw-Muscular Power“ von Death by Unga Bunga daher genau das, wonach es sich anhört. Ein Power-Pop-Punk-Album, das für jeden Pop-Punk-Fan musikalisch eine klare Empfehlung ist. (Jansen Records) Com_M
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