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Squadron

Squadron

Ultra-rarer German Metal aus den 80ern

Das Trüffelschwein unter den musikalischen Obskuritäten, Andreas „Neudi“ Neuderth, mit seinem Label ‚Golden Core‘ war mal wieder aktiv und hat was Feines ausgegraben. Die Band Squadron aus dem Raum Stuttgart war nur knapp drei Jahre von 1983 bis 1987 aktiv und brachte es trotz nahmhafter (heutzutage) Besetzung nur auf zwei Demos. Diese wurden nun in liebevoller Kleinarbeit remastered und auch dank des guten Zustands der Kassetten dadurch auf einen anhörbaren Sound gebracht, auch wenn man keine Wunderdinge erwarten sollte. Ein schönes Booklet mit Infos runden diese Veröffentlichung ab. Wer ein Faible für deutschen (melodischen) Heavy Metal aus dieser Zeit hat und sich eine Schnittmenge aus Bands wie Helloween (mit Kai Hansen am Mikro) „Wild Romance“ oder „67 Camaro“, Accept (zu der Zeit), Metallica, Metal Church „Nightmare No.3 “ oder auch Flotsam & Jetsam „At war with the Gods“ (hier nervt allerdings der x-Mal wiederholte Refrain etwas sehr) gerne mal einfährt, der liegt hier genau richtig. Der Gesang ist richtig gut, die Gitarrensoli schon sehr ausgefeilt (auch wenn sie ab und zu am Song „vorbeispielen“) und der Bass (á la Steve Harris) schon fast zu dominant ist. Cool sind die Schlagzeugparts, so dass auch bei der Rhythmusfraktion alles im grünen Bereich liegt. Erstaunlich, zumindest für die Zeit, ist der vermehrte Einsatz von sehr langen Songs, die in der Regel dann etwas getragener daherkommen und gerne mal die fünf bis acht Minuten Marke reißen ohne zu langweilen. Von der bereits oben erwähnten Besetzung kenne ich jetzt allerdings nur Klaus Sperling, der seit vielen Jahren der Drummer der Nitrogods ist, aber auch lange bei Primal Fear hinter den Kesseln saß und eine recht besondere Art des Drummens sein eigen nennt. Der im Pressetext erwähnte Sänger Michael Moretto ist mir dagegen unbekannt, auch wenn er bei der ehemaligen Band von Andi Deris (Pink Cream 69, vormals Kymera) bzw. Tyran Pace (ehemalige Band von Ralf Scheepers) später hinter dem Mikro stand (auf deren letzten Album von 1988 „Take a seat in the High Row“ als Michael Dees). Schade denn aus dieser Band hätte sicher was werden können, was auch der Zuschauerzuspruch bei den wenigen Konzerten bewies. Kann man haben, denn es gibt hier on top Value for Money mit über 63 Minuten Musik. Fünf Sterne für diese Scheibe und den Aufwand, der dafür betrieben wurde. (Golden Core/ZYX) HJH

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