So schlimm wie sich der Bandname anhört ist die Musik dann noch nicht. Es spielt kein Orchester zum Weltuntergang = Apocalypse. Stattdessen gibt es auf Album Nummer 2 „A Plague upon Thee“ der Schweden Apocalypse Orchestra recht zähfließenden, relativ klassischen Doom Metal mit einer gehörigen Portion „Irish“ Medieval Folk Music mit allen Instrumenten, die dieses Genre zu bieten hat (Flöten, Drehleier, Dudelsack usw.). Erinnert an eine Melange aus dem Soundtrack zu Conan, Frauenchören, Metschwingenden Männerchören im Refrain, Trouble, Black Sabbath, Candelmass und Eluveitie u. ä. Bands des Folkangehauchten Genres. Wer also eher Probleme mit Songs hat, die alle locker die sieben bis neun Minuten-Marke reißen (nur das kurze instrumental Interlude oder Intro „To Arrive“ fast nur mit Chören und Streicher bleibt bei knapp zwei Minuten hängen) und recht gleich aufgebaut vor sich hin mäandern, sollte hier lieber Abstand halten. Fast jeder Song hat erst mal ein zwei bis drei Minuten langes Intro bis dann langsam mal der Gesang (klasse, aber für meinen Geschmack etwas zu weit in den Hintergrund gemischt) und die Band einsetzen. Dazwischen immer wieder längere instrumentale Passagen, denen ab und zu auch mal ein schönes Gitarrensolo gut zu Gesicht stehen würde (bei gleich zwei Gitarristen eher unverständlich, dass es hier meistens beim Geriffe bleibt und nur „Tempest“ und das eher puristische, also kaum Gefiedel/Getröte usw., „From the Athanor“ in diesem Bereich zu glänzen wissen. Dafür gibt es zumindest bei letzterem coole Hammondorgelparts). Abwechlsung streut man ab und zu (u.a. bei „Tempest“) mit kurzen Death Metal Growls und Double Bass Drum Parts ein oder erinnert sich an eine coole „Band“ der 80er/90er Jahre in dem man mal kurz Bathory (89-91 also „Hammerheart“ bzw. „Twilight of the Gods“ im eher balladesk gehaltenen „Glass and Sun”) einstreut. Mein Anspieltipp wäre allerdings der letzte Song “Saint Yersinia“ der mal Biffy Clyro (echt), Growls und Paradise Lost zitiert und richtig schon hymnenhaft ausgefallen ist. Die Produktion ist ansonsten fett, die Band top an den Instrumenten und somit hat sich die Scheibe ihre fünf Sterne redlich verdient. Etwas mehr Abwechslung und mehr Soli und schon gibt es eine höhere Bewertung und man kommt den vorher genannten Genregrößen näher. (Despotz Records) HJH
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