Symphonic Metal die 150. oder mehr gibt es bei Album #3 mit dem Titel „Power Train“ der Schweden Majestica auf die Ohren. Die Band ist das Baby von Tommy Johansson, der lange Jahre bei Sabaton aktiv war, und hier mit seiner Band tatsächlich auch die bessere Musik macht. Double Bass Drum Gewitter bis der Arzt kommt, pumpender Bass, viel, sehr viel Keyboard Orchesterkleister (muss man mögen, sonst wird es schlimm, Amaranthe oder Metalite lassen ab und zu grüßen), ein wirklich toller Sänger (Marke Heldentenor, kann aber auch im normalen Frequenzbereich überzeugen) untermalt von nicht zu aufdringlichen Männer/Frauenchören und gerne mal kitschigen, extrem melodiösen und eingängigen Wikinger Backgroundgesang und extrem verfeinert von wirklich sehr starker Gitarrenarbeit, die im Solobereich dankenswerterweise auch immer im Flow des Songs sind. In Verbindung mit einer sehr guten Produktion (Neudi wird vermutlich die Drums nicht mögen) ergibt das eine sehr annehmbare Scheibe in der Schnittmenge von den üblichen Verdächtigen des Genres wie Stratovarius, Sonata Arctica, frühe Hammerfall, Rhapsody (of Fire) („My Epic Dragon“ bzw. „Alliance Anthem“), Bloodbound aber auch Manowar („Megetrue“ passt hier musikalisch wie textlich wie die berühmte Faust aufs Auge) fließen mit ein. Ruhige Momente kann man an einer Hand abzählen, Balladen gibt es keine, dafür geht es ab und zu mal auch Richtung Melodic Hard Rock á la Eclipse, wenn man den Fuß vom Gas nimmt („No Pain, no Gain“ bzw . „Go Higher“ mit gräßlichem Text á la „Higher, Fire, Desire“). Somit gibt es von meiner Seite aus fünfeinhalb Sterne und zwei Anspieltipps: „A Story in the Night“, das zeigt, dass die Band auch fast ohne Keyboardkleister funktioniert und das mit über sechs Minuten lange (es gibt drei Songs mit dieser Laufzeit), bereits erwähnte „Alliance Anthem“, wo Gitarrentechnisch mal so richtig vom Leder gezogen wird. Bei der nächsten Scheibe noch etwas mehr Mut zur Abwechslung und es gibt eine höhere Bewertung. Sabaton sehen da echt alt aus. (Nuclear Blast) HJH
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