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Like a complete unknown

Regie: James Mangold

Biopic über Bob Dylan zwischen Genie und Oberfläche

Von Bob Dylan ist bekannt, dass er ungern was über sich preisgibt. Und doch gibt’s einige Filme über ihn – so kam „I’m Not There“ dem Mysterium Dylan und seinen vielen Personas am Ende unglaublich nah – und ist auch deswegen eines der besten Musik-Biopics der Geschichte. Und jetzt präsentiert James Mangold mit „Like A Complete Unknown“ ein neues BioPic mit einen deutlich klassischeren Ansatz. Basierend auf dem Sachbuch „Dylan Goes Electric!“ von Elijah Wald werden die nicht einmal fünf Jahre vor dem großen Durchbruch des Musikers hin zur größten Kontroverse seiner Karriere beleuchtet, indem Timothée Chalamet Bob Dylan aka Robert Allen Zimmermann verkörpert. Zur Story: Die 1960er Jahre sind auch in den Vereinigten Staaten von Amerika ein Jahrzehnt voller Umbrüche. Auch der 19 Jahre alte Bob Dylan lässt sich von dem Strudel der Umwälzungen mitreißen. Seine Heimat in Minnesota hat er längst hinter sich gelassen und macht mittlerweile Musik am gefühlten Nabel der Welt: New York City. Dort, im West Village, lässt er sich mit seiner Gitarre und jeder Menge Talent im Gepäck von der Musik treiben. Genau dieses Talent macht schnell die Runde. Von Schubladen hält Dylan jedoch nur wenig. Mit der Folkbewegung fremdelt er und will sich nicht von ihr beanspruchen lassen. Er will seinen ganz eigenen Weg gehen und wirkliche Freunde auf dem unweigerlichen Weg an die Spitze um sich scharen. Die einen begreifen ihn als Querschläger, der musikalisch einfach nur gegen den Strich bürsten will, die anderen sehen in ihm einen genialen Künstler. Jedenfalls scheint eine neue Zeitrechnung zu beginnen, als er 1965 auf dem Newport Folk Festival plötzlich mit E-Gitarre auf der Bühne steht. Ein Biopic zwischen „Genie und Oberfläche“ ist in einer Kritik zu lesen, auf jeden Falls ein Film, den sich nicht nur Dylan-Fans ansehen sollten. Ab 27. Februar im Kino.

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