Mit „Escape“ gibt es jetzt das dritte Album der Würzburger Band um Sängerin Cora auf die Löffel. Die Produktion ist schon mal sehr gelungen und kommt schön fett aus den Boxen. Nur die Drums hören sich doch ab und zu recht pappig an. Kann man aber verschmerzen, da der Gesang sowas von stark ist. Wer sich eine Mischung aus Amanda Marshall, Alannah Myles, Janis Joplin bzw. Guernica Mancint vorstellen kann, weiß wo die Reise hingeht. Da können die Musikanten, obwohl hier Könner am Fach sind, wie man heraus hören kann, nicht so ganz mithalten. Vor allem im Gitarrenbereich bzw. bei den Soli tut sich leider recht wenig und es sind nur deren vier auf der Scheibe. Musikalisch verortet sich die Band im klassischen Hard Rock und hier eifert man besonders Thundermother nach, denn das Gros der 14 Tracks hört sich total an wie „Black and Gold“ oder „Heat Wave“. Einige wenige Songs weichen von dieser Linie ab. So führt einen der Einstieg „Broken Glass“ etwas in die Irre, standen hier Truppen wie AC/DC, Rhino Bucket bzw. frühe Krokus Pate. „Confusion“ würde auch auf einer The Pretty Reckless eine gute Figur machen und vor allem die beiden Balladen „Escape“ und das auf akustischer Gitarre und Drums aufbauende „Coming Back“ (hier meint man gar Jewel Kilcher als Gast singen zu hören) zeigen die wahre Stärke der Sängerin. Das rotz rockige „Addict“ erinnert zumindest mich an das Debüt von Avril Lavigne und die coolste Nummer mit dem besten Solo ist der Blueser „Always me“, der auch hier wieder an Jewel erinnert,und diese starke Scheibe abschließt. Fünfeinhalb Sterne von meiner Seite verbunden mit der Hoffnung auf noch mehr Soli und besseren Drum Sound auf Album #4. Dann gibt es sicher noch einen halben Stern oben drauf. Sollte man sich zumindest mal anhören. (7Hard) HJH
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