Der Tod von John Hisemann im Jahr 2018, dem Bandgründer und Schlagzeug-Pionier, war nicht das Ende dieses Jazz-Rock-Formation, die 1968 gegründet wurde. Bereits 2020 wurde die Combo von den beiden Gründungs-Mitgliedern, Gitarrist Clem Clempson und Bassist Mark Clarke, zusammen mit der R&B-Legende und Sänger Chris Farlowe (der 1970 dazukam) wiederbelebt. Zur aktuellen Besetzung von gehören noch Keyboarder Nick Steed (Van Morrison, PP Arnold), Saxophonist Kim Nishikawara (Michael Bublé, Maggie Bell) und Schlagzeuger Malcolm Mortimore (Tom Jones, Gentle Giant). 2022 veröffentlichten sie das Album Restoration, jetzt stellen sie mit „XI“ einen neuen Longplayer vor, das elfte Studioalbum von Colosseum. Die neun Tracks zeigen die Band als Gruppe von Freunden, langjährigen Kollegen und Gleichgesinnten, die das Andenken an die Gründungsväter Jon Hiseman und Dick Heckstall-Smith in Ehren halten ohne angestaubt zu klingen, und das weite Spektrum von Blues, Jazz-Rock und Prog, für das Colosseum bekannt ist, einmalmehr dynamisch, inspiriert und virtuos abzudecken. Das Album enthält sieben selbst geschriebene Songs, wobei Keyboarder Nick Steed als Songwriter neben Clem Clempson hervorsticht. Die fast neun-minütige ‚English Garden Suite‘ erinnert mit ihrer Länge und ihrem Titel an das Colosseum ‚The Valentyne Suite‘. Zwei gut gewählte Coverversionen von Van Morrisons ‚Ain’t Gonna Moan No More‘ und Jack Bruces ‚Out Into The Fields‘ vervollständigen das Opus. Und es gibt noch einen Bezug zu Hiseman -Ana Gracey, die Tochter von Hiseman und Barbara Thompson, ist für die Backing-Vocals zuständig. „Das Studio-Album überrascht angenehm mit stilistischer Vielfalt, handwerklichem Können und überzeugenden, variantenreichen Kompositionen.“ ist in einer Kritik zu lesen, das ist absolut zutreffend! (Repertoire Records) P.Ro
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