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The Sweet

Kritik zum Konzert am 23. März im „Airport“ in Obertraubling

Not too old to rock’n’roll!

Dass auch alte Männer noch vorzüglich rocken können bewiesen The Sweet am gestrigen Abend im „Airport“ anlässlich des Nachholtermins für das dort Ende 2024 krankheitsbedingt abgesagten Konzertes. Auch wenn von den Gründungsmitgliedern schon lange niemand mehr dabei ist, so gibt doch mit Andy Scott der am längsten in der Band spielende Musiker noch immer den Ton an der Gitarre an. Mit Paul Manzi hat man seit gut sechs Jahren einen starken, langfristigen Sänger hinter dem Mikro, der schon bei Arena oder Cats in Space, überzeugen konnte und mit Lee Small am Bass und Gesang einen weiteren, bekannten Veteranen des englischen Hard Rocks (Shy, Phenomena usw.) im Line-up, der mit dem starken Drummer Adam Booth ein starkes Rhythmusfundament bildete. Dass man zudem Jim Kirkpatrick, seit über 17 Jahren aktueller Gitarrist von FM, mit auf die Fortsetzung der Tour genommen hat, er ersetzte Andy Scott während dessen Krankheit bei den dann folgenden Konzerten in Australien usw., ist nicht nur ein sehr netter Zug, sondern sorgt in Verbindung mit Gitarrist/Keyboarder/Sänger Tom Cory für manch harte Gitarrenausbrüche bei den guten alten Gassenhauern. Hier wurde so ziemlich alles nochmal in der Setlist aufgeboten, was die Band seit 1971 bekannt gemacht hat. So ein cooles Medley mit „Co-co, Funny Funny, Poppa, Action, Hellraiser, Love is Like Oxygen, Fox on the Run, Teenage Rampage, The Six Teens”. Zudem gab es mit “Circus” und “Don’t bring me Water” zwei neue Songs aus dem aktuellen Album „Full Circle“. Ich hätte ja zu gerne noch „Destination Hannover“ gehört, das aber wohl nur in England gespielt wurde. Zudem wurde „Set me free“ von der Setlist gestrichen und auch „AC/DC“ gab es nur in England wie es aussieht, oder wurde nach Oberhausen ebenfalls gestrichen. Sehr schade, aber da Andy Scott beim Medley und „Teenage Rampage“ von der Bühne ging, scheint er noch nicht bei 100% zu sein und somit das Konzert dann auch um 10 Minuten verkürzte auf knapp 85 Minuten. Wenn es interessiert, findet die fast komplette Setlist bei Setlist fm. Der Eintrager hat nur die erste Zugabe „Blockbuster“ vergessen.

The Sweet

 

Stan Silver & The Brave Puppies

Die Vorband Stan Silver & The Brave Puppies bot dann in einer dreiviertel Stunde als Trio schön schwitzigen Hard Rock mit etwas Country Einschlag in der Schnittmenge von Rose Tattoo trifft auf Stevie Ray Vaughan, Slide Guitar Solo inklusive, der mir aber einen Ticken zu eintönig, vor allem im Gesangsbereich, daherkam, um mich richtig mitzureißen. Auch die Gitarrensoli könnten besser sein. Vielleicht sollte man sich hier doch noch einen zweiten Mann (oder Frau) dazu holen an der Rhythmusgitarre. Dennoch nicht schlecht und der fast ausverkauften Halle gefiel es und man sparte nicht mit Applaus (beim Headliner gab es Standing Ovations sozusagen) und dass ist ja dann die Hauptsache. Wer The Sweet verpasst hat, hat dann in Tännesberg beim dortigen Oberpfalzfestival am 12. Juli diesen Sommer nochmal die Gelegenheit, das Versäumte nachzuholen.

(HJH)