Seit der Bandgründung 2012 durch Filmkomponist Gerd Baumann und Sänger Sebastian Horn hat sich Dreiviertelblut als eine der markantesten Stimmen in der deutschsprachigen Musikszene etabliert. Das erste Album „Lieder vom Unterholz“ schlug bei der Kritik und den Fans hohe Wellen — ihr bisher größter Hit „Deifedanz“ von dieser Platte genießt nicht nur bei eingefleischten Fans Kultstatus. Jetzt folgt mit „Prost Ewigkeit“ der fünfte Longplayer der sieben Musiker.
Ihre tiefgründigen, poetischen Texte im bayerischen Dialekt und die genresprengenden Arrangements haben bisher jedem ihrer Alben einen eigenen, unverwechselbaren Charakter verliehen. „Prost Ewigkeit“ ist keine Ausnahme: Die neuen Lieder begleiten ihre Hörerinnen und Hörer auf eine Reise durch die Höhen und Tiefen des Menschseins. Sie drehen sich um Liebe, Schmerz, Glück, Rausch, Verlust, Weisheit, Dummheit und die ewige Suche – und münden in eine Reise zum Mond. Dreiviertelblut, denen eigentlich ein Hang zur tief-bayerischen Finsternis zugesprochen wird, schlagen mit den neuen Songs einen hoffnungsvollen Ton an. Den Zeiten, die von Krisen geprägt sind, begegnet die Band mit der ihr eigenen Leichtigkeit, aus der eine Erkenntnis dringt: Dass wir im Miteinander Geborgenheit – und im Dasein Schönheit finden. Weil nichts bleibt und nichts aufhört, weil alles nichtig und alles wichtig ist, stoßen sie auf die Ewigkeit an. „In Zeiten wie diesen, in denen der Weltuntergang sich so nahe anfühlt, ist das Album ein Appell gegen das Kopf-in-den-Sand-Stecken. Ein Protest, der darin liegt, Gutes zu schaffen, Gutes zu denken und Gutes in die Zukunft zu projizieren, weil alles andere einer Resignation gleichkäme“, sagt Gerd Baumann über das Album. Und Sebastian Horn ergänzt: „Prost Ewigkeit hat definitiv wieder die dunkle Seite der Dreiviertelblut-Natur in sich, aber auch sehr viele Facetten, die darüber hinausschießen, ins Licht wollen. Ich würde das Album als Übergang vom Wurzelwesen in das Ätherische bezeichnen.“ Musikalisch angeleitet von Komponist Gerd Baumann bleibt die Band ihrem ständigen Drang zur musikalischen Experimentierfreude treu: Während der Dreiviertelblut-Sound unverkennbar bleibt, überrascht die Platte u.a. mit poppigen Facetten, mit einer Prise Disco und satten Westernsounds. Die zwölf neuen Songs lassen tief in die Welt von Dreiviertelblut blicken: Im „Nachtross“ wird mit hexenhaften Zaubersprüchen durch die Nacht galoppiert. Mit „Nichts außer Licht“, „Immer weida“, „Federfiaß“, „Dackelmo“ und „Auf die Ewigkeit“ werden der Kategorie Liebeslieder einige besonders eigenwillige Exemplare hinzugefügt. Und in „Aufn Mond“ beschließt der Protagonist kurzerhand eine Realitätsflucht per Schuss auf den Mond. Die Texte, geschrieben von Horn und Baumann, sind gewohnt vielschichtig: mal humorvoll-absurd, mal poetisch-entrückt lädt die Platte zum genaueren Hinhören ein. Die neuen Songs werden offiziell mit einem Konzert am 20. Mai im Münchner Circus Krone vorgestellt, in Regensburg gibt’s die Live-Premiere der neuen Songs einige Wochen später am 29. Juni beim Konzert im Prüfeninger Schlossgarten. (Millaphon Records) P.Ro
*****
******* = genial / ****** = phänomenal / ***** = optimal / **** = normal / *** = trivial / ** = banal / * = katastrophal