altemaelze

Symphony of Light 2

The Dark Tenor

Er bleibt seinem Stil treu und kombiniert klassische Meisterwerke mit modernen Tracks.

Elf Jahre nach seinem Debüt gibt Billy Andrews, aka The Dark Tenor, mit „Symphony of Light 2“ dem interessierten Gefolge nun eine Fortsetzung. Die sehr gut produzierte Scheibe, mit echter Band eingespielt, bietet insgesamt zehn neue Tracks sowie zwei Coversongs, die mir recht gut gefallen hat. Die beschriebene Mischung aus Rock und Klassik hab ich zwar nicht wirklich gefunden, dafür aber einen Sänger mit richtig toller (Musical)Stimme, der Tenor bleibt eigentlich in der Schublade, der zumindest bei den ersten drei Songe immer wieder bekannte klassische Melodien (Beethoven, Mozart o.ä, nicht meine Kernkompetenz, somit kann ich nicht sagen von wem, und das recht uninformative Booklet schweigt sich leider auch aus) mit poppigen Elementen mischt. Track #2 (eine der Singleauskopplungen) „Bitter Sweet Kiss“ geht stimmlich und auch musikalisch gar Richtung Muse goes Pop und ist einer meiner Anspieltipps während „Bumblebee“ eine eigene Version des „Hummelflugs“ von Rimski-Korsakow darstellt, nur mit Gesang und Text natürlich. Die beiden Cover Songs „Shout“ (Tears for Fears) bzw. „You raise me up“ (vom grandiosen Josh Groban) sind recht nah am Original gehalten, stinken aber auch nicht ab, sondern können bestehen. Für die Pop/Rock Fans hält Billy „The Fight“ bereit, bei dem einen Sunrise Avenue bzw. Reamonn in den Sinn kommen. Stimmliche Höchstleistung beitet dann die an a-ha/Morten Harket angelehnte Streicher/Gesang-Ballade „Solveigs Hymn“, während es dann mit „Impossible“ doch noch leicht rockig wird. Generell muss man ab Track #4 dann aber auch festhalten, dass sich die Streicherparts eher nach ELO anhören, was sicher nicht die schlechteste Referenz ist. Bevor das Album mit dem für mich verzichtbaren, auf deutsch gesungenen Weihnachtssong „Winterreise“ (schon etwas schräg, diesen auf eine im April 2025 veröffentlichte CD zu pressen) endet, gibt es noch eine wirklich feine irisch angehaucht Ballade „This is home“, die mich an Boyzone oder Westlife denken lässt und neben „Solveigs Hymn“ und „Impossible“ mein weiterer Anspieltipp wäre. Unterm Strich eine sehr nette Scheibe, die man sich immer wieder mal anhören kann, wenn man Lust auf Josh Groban-artiges hat. Fünf Sterne von meiner Seite. Rockig geht aber wirklich anders. Hier sollte man dann eher auf eine Live CD von ihm zurückgreifen, denn hier gibt es auch zünftige Solo. (Red Raven) HJH

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