„Mein Weg“, Album #6 von Dieter „Maschine“ Birr, seines Zeichens Sänger und Gitarrist der leider aufgelösten DDR- (und später Gesamtdeutschland)Legendenband „Puhdys“, ist ein besonderes Werk geworden. Es bietet neben fünf neuen Songs eine Auswahl an sieben Liedern aus der langen Karriere (50 Jahre), die ins Jahr 2024 übertragen wurden. Ich kenn die Originale nicht (nicht von seinen Soloalben, und auch nur einige wenige Song der Puhdys) und kann somit nicht beurteilen, inwieweit sie sich nun von früher unterscheiden. Fakt ist, dass die Produktion sehr gelungen ist. Die Musiker sind vom Feinsten und auch gesanglich hat Dieter noch immer viel zu bieten mit seine 81 Jahren. Leicht brüchig, aber doch rauchig und in Teilen kraftvoll, erinnert sie mich an Hans Hartz oder auch Ben Zucker. Zudem gibt es sehr gehaltvolle Texte on top. Der Einstieg ins Album mit der 2024er Version des Titelsongs führt aber ob seiner Singer/Songwriter Ausrichtung (Gundermann könnte Pate gestanden haben; die full band Akustikoriginalfassung ist als Bonustrack am Ende der Scheibe zu finden) nur mit Gesang, Piano und etwas Schlagzeug in die Irre. Ansonsten regiert hier die deutsche Rockmusik, wobei die einzigen balladesken Ausnahmen das deutsch gesungene Cover von „Hiroshima“ der Band Wishful Thinking sowie das mich an Bernd Kaczmarek erinnernde „Lebe Wohl“ darstellen. Wer sich eine Mischung Peter Maffay und dem erwähnte Ben Zucker (seine rockigen Lieder, nicht der Schlagkram) vorstellen kann, weiß dann in etwa wo die Reise hingeht. Von Gitarren und fetten Drums dominierte Musik! Und dass die Maschine auch über den Tellerrand schaut beweist er mit „Hunderttausend Laienrichter“ (ein Saitenhieb auf Printmedien ála BILD, die gerne mal alles und jeden vorverurteilen), welches nicht umsonst einen Rammstein-Einschlag hat, dem fast schon Metaltrack „Ikarus“, der mit brettharten Gitarren und entsprechendem Solo überzeugt und natürlich dem Magnum Opus der Scheibe „Das Buch“ mit sehr nachdenkenswertem Text und tollen Co/Duett Gesang mit der mir unbekannten Sängerin Nessi (rockig, episch, balladesk alles in einem Song), der von der Intention her an „Der blaue Planet“ von Karat erinnert. Ganz großes Kino und von meiner Warte her gibt es sieben Sterne, mehr geht nicht! (Premium Records/Soulfood) HJH
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