altemaelze

The Way Of The World

T Bear

Insiderkritik von Bernd Schweinar

Was für ein tolles Album! Unabhängig von der Ehre, meine Livefotos auf und im Cover zu finden. Richard Gerstein aka T BEAR erzählte mir mal, dass seine leider viel zu früh an Krebs verstorbene Frau Nina ihm kurz vor ihrem Tod die Botschaft mit auf den Weg gegeben habe, sich an seiner Musik festzuhalten und mit seinen Songs den Weg zu den Menschen fortzusetzen. „True Romance“ reflektiert diesen Moment in einer Ballade, die mit akustischer Gitarre einem Denkmal gleichkommt. Das neue Album von T BEAR hat weitere große Momente! „Red Harvest“, bei dem er sich den Leadgesang mit Paul Rogers (vorm. Free, Bad Company) teilt, ist ein weiterer sehr emotionaler Song mit eindeutigem Bezug zum Überfall Russlands auf die Menschen und Kinder in der Ukraine. Er beginnt mit einer militärischen Marschtrommel die vorbeistreicht, gefolgt von einem sphärischen Gitarrenriff und einem schweren Backing-Chor und endet in einem metaphernhaften Kampf zwischen einer einsamen Violine und verzerrter Rockgitarre. „The Way Of The World“ ist auch ein Album, dessen gleichnamiger Titelsong als Aufkicknummer mit Laurence Jubers transparentem Gitarrenklang die Klarheit vieler Sounds und Instrumente unterstreicht. Ein Blues-Rock-Album, das viele tanzbare Momente kennt. In „Sign On The Dotted Line“ mal mit Latin-Leichtigkeit, in „Dinner For One“ mal mit südamerikanischem Feeling plus einer kräftigen Priese Tango sowie einem Schuss Salsa. Zum Tanz animierend auch „Walter Mitty’s Glasses“, das zwischen bluesiger Sanftheit und groovigem Reggae-Drive hin und her springt. „They Can Kill You“ ist grooviger R&B at it’s best! Das mit vielen namhaften Musikerinnen und Musikern entstandene Album kennt aber auch herrliche Bluesnummern. Herausragend „A Change Will Do Me Good“! Riffig griffiger Bluesrock, der abgeht. Oder „Before The Fall“, ein schwerer Blues, der hinten raus zur souligen Ballade mutiert, wo T BEARs Stimme im Refrain mit Gospelchor verstärkt und von Bläsern angeschoben wird. Herrlich! „ Your Husband Got A Gun“ und „Jewel“ sind klassisches Bluesstrickmuster. Wohingegen „This Bird Has Flown“, eine ruhige Bluesnummer zum darin Ertrinken ist, mit klarem Gitarrensound und Bläsersoundkron als Ölschicht oben drauf. Und final muss „Breathe“ hervorgehoben werden! Was für eine schöne Ballade, die man buchstäblich durch die Ohren einatmen muss. Runde Harmonien. „All just left is breathe“, nur mit diesem realen Spruch als Lebensmotto kommt man auch durch schwere Lebensmomente! T BEAR sowie den Produzenten Laurence Juber und Tony Braunagel ist mit diesem Album ein Highlight gelungen! (Quarto Valley) Bernd Schweinar

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