The Pill heißt diese relativ neue Band aus Frankfurt, bestehend aus den alten Hardcore-Hasen Sascha, Jan, Philipp und Tobias, die aufgrund ihrer gemeinsamen Liebe zu Blackflag zu ihrer Sängerin Sam fanden. Somit ist die musikalische Ausrichtung des Quintetts auch ganz klar. Auf den zehn Tracks des Debüts HOLLYWOOD SMILE, das wie ein derangierter, bedrohlich rasselnder Schnellzug durch den Gehörgang rattert, werden keine Gefangenen gemacht. Die etwa 20 Minuten lange Platte hält rohen Punk mit Hardcore-Anleihen bereit, vermengt eine Menge wütenden Noise mit sozialkritischen Botschaften. Tracks wie ›Somewhere‹ und Teile von ›Salary Man‹ sind etwas melodischer gehalten, versprühen hier und da subtile Indie-Vibes, der Rest von HOLLYWOOD SMILE jedoch zielt mitten ins Gesicht. Sängerin Sam steht mit ihrem ausdrucksstarken, teils aggressiven, teils überdrehten, teils rotzigen Gesang bzw. Geshoute in bester Riot-Grrrl-Tradition und erinnert dabei an zeitgenössische Kolleginnen wie beispielsweise Frontfrau Kat von 24/7 Diva Heaven aus Berlin. Oldschool Hardcore Punk – modern interpretiert, kompromisslos, hörenswert. (SOUNDS OF SUBTERRANIA) Jacqueline Floßmann
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