altemaelze

Prophecy

Reach

Kein großer Unterschied zum Vorgänger

Das vierte Studioalbum „Prophecy“ des schwedischen Trios Reach könnte man prinzipiell fast genauso beschreiben wie in meiner Kritik zum Vorgänger „The Promise of a Life“. Toll produziert gibt es auch hier wieder diverse Songs mit einer leichten Schlagseite, als die Band noch etwas härter zu Gange war als heute, sowie einigen weiteren Einflüssen anderer Acts. Beim sehr rockigen Titelsong bzw. dem Rauswerfer „Grand Finale“, die zudem mit einem schönen Gitarrensolo versehen sind, ist das auch vom Gesang her von Ludwig Turner schon sehr auffällig und er könnte fast als kleiner Bruder von Matt Bellamy durchgehen. Leider sind hier auf der Scheibe tatsächlich die Gitarrensoli eher Mangelware – warum auch immer. Der Gary Moore Fan bekommt noch eins in Form eines schön langen Solos bei der einzigen Classic Rock Ballade, dem schwedisch gesungenen Bonus Track „Eviga Natt“, der mir richtig gut gefällt. Das war es dann aber auch schon und der Mann (= Sänger Ludvig) ist echt gut an seinem Instrument, wie der Rest der Band auch. Ansonsten gibt es schöne Riffs, eine coole Funkgitarre á la Chic bei „Psycho Violence“, das wie eine härtere Kombi aus One Republic/Maroon 5/Train daher kommt. An diese Bands erinnert dann auch das flockige „Little Dreams“ und der Abgeher „Not the same“, während „A beautiful Life“ wieder so einen mexikanischen Mariachi Part eingeflochten bekommen hat wie weiland bei „New Frontier“ vom Vorgänger. Dass man auch Queen vergöttert beweist man bei „Save the World“ mit lässigem Tangorhythmus und dass man auch Royal Republic, die aktuellen eher poppig, discomäßign, in der Nachbarschaft hat zeigt sich bei „A Million Lives“. Eher rockig ist die Ausrichtung dann bei den beiden noch fehlende Tracks „Who Knows“ (coole Kombi aus James Bay und Ayron Jones) bzw. „Mama Mama“ (das mich musikalisch dann total an „Blood on the Water“ von Ayron Jones erinnert). Einen roten Faden hat die Scheibe nicht, dafür kann man sie sich mehrmals anhören und entdeckt immer wieder neue kleine Facetten. Somit eher nicht für den Nebenbeihöhrer geeignet. Ich find sie stark und gebe 5,5 Sterne dieses mal. Leider wieder mal mit knapp 40 Minuten (und auch nur mit dem Bonustrack) sehr kurz geraten. (Icons Creating Evil Art/Rough Trade) HJH

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