Mit God’s Gift hat in den letzten Monaten eine relativ neue Band mit der Veröffentlichung einiger Songs für etliche Aufmerksamkeit gesorgt, denn diese Nummern wie „Call me bad“ oder „Dogs on the run“ rocken voll ab, haben internationales Format. Eigentlich kein Wunder, schließlich besteht diese Band aus altbekannten Musikern der lokalen Szene wie Michael Hartinger und Markus Scheide sowie Daniel Taeger und Fares Gabriel Hadid, dazu kommt noch der Ex-Rhino Bucket-Bassist Reeve Downes. Und irgendwie erinnert dieser Sound an ein anderes Bandprojekt, das Hartinger und Scheide (aka Mark T. Wright) vor gut einem Vierteljahrhundert gestartet hatten – The Stomp. Dieses Quartett aus Regensburg, dabei waren noch Tom Dürr und Marc Hicks (Mark Winters) hatte 1997 mit ihrer ersten und einzigen Veröffentlichung eine Scheibe mit 14 Tracks vorgelegt, die absolut überzeugten. Leider blieb’s damals bei einer einmaligen Sache ohne großen kommerziellen Erfolg, aus welchen Gründen auch immer. Und das gibt’s jetzt bei spotify zu finden. Reinhören lohnt sich! Deshalb zur Erinnerung hier die Kritik von Sandy Caspers zur Erstveröffentlichung, damals in der RSZ erschienen.
THE STOMP stampfen einmal kräftig auf den Boden der Rock’n’Roll-Tatsachen und schon haben wir eine nette Überraschung für unseren CD-Player. Das Quartett aus Regensburg mit dem internationalen Sound hat mit ihrer ersten Veröffentlichung eine Scheibe vorgelegt, die sich mehr als einmal hören lassen kann. Aus ihren Vorbildern von A wie Aerosmith, AC/DC über G wie Guns’n’Roses bis Q wie Queen (das Cover von „Fat Bottomed Girls“ hat genug Zündstoff, um eine mittelgroße Halle abzufackeln) machen diese Vier so dermaßen unverschämt keinen Hehl, daß es schon wieder entwaffnend ist. Und an den technisch wie songschreiberisch perfekten Songs findet nur derjenige etwas zu meckern, der darin „nichts Neues“ entdecken kann. Sicher, das Rad ist hier nicht noch einmal erfunden worden und Sänger Mark Winters ist so haarscharf am guten Axl Rose dran, daß Verwechslungsgefahr besteht (bloß gut, daß es auf Stimmen kein Copyright gibt). Aber nachdem im harten Sektor schon seit geraumer Zeit in punkto Innovation eine kreative Flaute herrscht, ist mir das verschwitzte Hemd von THE STOMP zigmal lieber als die im Schritt meist viel zu tief hängende Hose mancher Alternative-Bands, die ihre Energien einzig aus der gepushten Existenz eines gegenwärtigen Trends beziehen. Und nachdem sogar Axl (Rose) als Überlebensstrategie demnächst Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Technoproducer Moby angedroht hat, darf man nur hoffen, daß THE STOMP die Flagge weiter hochhalten. Volle Punktzahl deshalb! (Ca.Sa)
Unter diesem Link gibt’s die Songs des Albums auf spotify: